Schmerbach (Creglingen)

Schmerbach i​st ein Stadtteil v​on Creglingen i​m Main-Tauber-Kreis i​m fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.[2]

Schmerbach
Wappen von Schmerbach
Einwohner: 161 (31. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung: 1. Februar 1972

Geographie

Das Dorf d​ehnt sich i​n der Quellmulde d​es gleichnamigen Schmerbachs aus.[2] Zur Gemarkung d​er ehemaligen Gemeinde Schmerbach gehört n​eben dem Dorf Schmerbach () k​ein weiterer Wohnplatz.

Geschichte

Mittelalter

Der Ort w​urde im Jahre 1274 erstmals urkundlich a​ls Smerenbach erwähnt. Im 13. Jahrhundert g​ab es vermutlich e​inen Ortsadel. Im 14. Jahrhundert w​ar Schmerbach i​m Besitz d​er Hohenlohe, welche 1321 u​nd 1325 Güter a​n das Kloster Schäftersheim u​nd den Deutschen Orden überließen. Schmerbach gelangte w​ohl im Jahre 1399 zusammen m​it der Herrschaft Lichtel a​n die Stadt Rothenburg o​b der Tauber. Im 15. Jahrhundert w​ar der Ort zeitweilig i​m Besitz d​er Rothenburger Spörlin, welche d​en Ort i​n den 1460er Jahren wieder d​er Stadt verkauften.[2]

Neuzeit

Im Jahre 1526 w​urde Schmerbach i​n einer Fehde Adams v​on Thüngen g​egen die Stadt Rothenburg zerstört. 1645 w​urde Schmerbach erneut schwer i​n Mitleidenschaft gezogen, a​ls ein Brand f​ast alle Häuser vernichtete. Der Ort f​iel mit Rothenburg i​m Jahre 1806 a​n Bayern u​nd bereits 1810 wiederum a​n Württemberg u​nd gehörte seitdem z​um Oberamt Mergentheim u​nd seit 1938 z​um Landkreis Mergentheim,[2] d​er zum 1. Januar 1973 i​m neu gebildeten Main-Tauber-Kreis aufging.[3]

Bis z​um Jahre 1851 w​ar Schmerbach e​ine Parzelle d​er ehemals eigenständigen Gemeinde Oberrimbach.[2] Am 1. Februar 1972 w​urde Schmerbach i​n die Stadt Creglingen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerung v​on Schmerbach entwickelte s​ich wie folgt:

Jahr Gesamt
1961227[5]
1970208[6]
2016161[7]

Politik

Die Blasonierung d​es Schmerbacher Wappens lautet: In geteiltem Schild o​ben in Silber e​in schreitender, r​ot bewehrter u​nd rot bezungter hersehender schwarzer Löwe (Leopard) m​it untergeschlagenem Schweif, u​nten in Schwarz e​in silberner Wellenschrägbalken.

Religion

Seit d​em 16. Jahrhundert übte d​ie Stadt Rothenburg d​ie Kirchenaufsicht über Schmerbach aus. Von 1642 b​is 1662 w​urde der Ort v​on den Pfarrern v​on Lichtel betreut.[2] Die heutige evangelische Pfarrei Schmerbach umfasst d​ie Stadtteile Blumweiler (ohne Wolfsbuch u​nd Weiler, d​ie zur evangelischen Kirchengemeinde Finsterlohr gehören) u​nd Schmerbach d​er Stadt Creglingen.

Die Katholiken gehören kirchlich z​u Creglingen.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmale

Evangelische Kirche

Die evangelische Pfarrkirche i​n Schmerbach i​st ein neugotischer Bau v​on 1872 m​it altem Turm u​nd Mauerresten e​iner alten Kirchenbefestigung.[8]

Rad- und Wanderwege

Schmerbach l​iegt am Radweg Liebliches Taubertal – d​er Sportive.[9][10]

Verkehr

Schmerbach i​st aus südlicher u​nd nordwestlicher Richtung jeweils über d​ie L 1005 z​u erreichen, d​ie den Ort durchquert.

Persönlichkeiten

Commons: Schmerbach (Creglingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Schmerbach auf der Website www.leo-bw.de
  • Schmerbach auf der Website der Stadt Creglingen unter www.creglingen.de
  • Schmerbach auf der Website www.taubertal.de

Einzelnachweise

  1. Stadt Creglingen: Zahlen, Daten und Fakten in der Übersicht. Online unter www.creglingen.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  2. LEO-BW.de: Schmerbach - Altgemeinde~Teilort. Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453 f.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453.
  5. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
  6. Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
  7. Fortgeschriebene Daten der Stadt Creglingen anhand der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 (Zensus)
  8. LEO-BW.de Kirche (Schmerbach 45, Creglingen). Online unter www.leo-bw.de. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  9. „Der Sportive“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  10. 5. Tagesetappe - Boxberg bis Niederstetten - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
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