Schmerb
Schmerb ist eine Einöde im Gemeindegebiet des Marktes Ebrach in Oberfranken (Landkreis Bamberg). Das einzige bewohnte Haus ist das Forsthaus des zuständigen Revierförsters.
Schmerb Markt Ebrach | |
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Höhe: | 387 m ü. NN |
Einwohner: | 4 (2012)[1] |
Postleitzahl: | 96157 |
Vorwahl: | 09553 |
Lage
Der Ort liegt etwa 2,5 km nordöstlich von Ebrach auf einer Waldlichtung im Koppenwinder Forst, der den Bayerischen Staatsforsten zuzuordnen ist. Er ist durch einige Flurwege mit der Staatsstraße 2258 verbunden. Etwas nördlich entspringt der Schmerber Graben und fließt nach Durchqueren des Ortes über den Schmerber Grund der Mittleren Ebrach zu. Östlich befindet sich ein kleiner Weiher.
Geschichten und Legenden
Einst war Schmerb eine größere Ortschaft. 1418 wurde die Grundherrschaft vom Kloster Ebrach erworben. Nach der Säkularisation begann der bayerische Staat mit dem Aufkauf der bäuerlichen Anwesen in Schmerb und forstete die Schmerber Flur auf. Dadurch starb der Ort aus. Vier verbliebene Anwesen dienten als Waldarbeiterwohnsitze und Forsthaus.[2] Eine gewisse Bekanntheit hat Schmerb durch den „Schlächter von Schmerb“ erlangt, der im Jahre 1876 in einem Familiendrama seine Frau und seine Kinder tötete, bevor er sich selbst mit einem Beil das Leben nahm. Nach Aufzeichnungen des Abtes der Pfarrei Ebrach aus dem Jahre 1877 hatte der Mann Angst, seine Frau und die Kinder seien vom Teufel besessen und er hätte die Aufgabe, sie zu erlösen. Die Legende besagt, dass der Schlächter von Schmerb nachts durch den Koppenwinder Forst wandelt, um dort die Seelen seiner Familie gegen die Seelen Unschuldiger beim Teufel einzutauschen.
Einzelnachweise
- ebrach.de, abgerufen am 8. Januar 2012
- https://www.pro-nationalpark-steigerwald.de/fileadmin/steigerwald/download/GLB/Kurzgutachten_Abgrenzung_GLB_070615.pdf Geschichte von Schmerb im Gutachten zum Hohen Buchenen Wald