Schmalblättrige Lupine

Die Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius) ist eine Pflanzenart der Gattung Lupinen (Lupinus angustifolius) innerhalb der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Der manchmal verwendete Trivialname Blaue Lupine kann irreführend sein, da auch weißblühende Varianten existieren und die zugelassenen Züchtungen überwiegend weißblühend sind.[1]

Blaue Lupine

Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Genisteae
Gattung: Lupinen (Lupinus)
Art: Blaue Lupine
Wissenschaftlicher Name
Lupinus angustifolius
L.

Beschreibung

Blütenstand
Zygomorphe Blüten
Früchte und Samen
Samen

Vegetative Merkmale

Die Schmalblättrige Lupine ist eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 80 Zentimetern erreicht. Der aufrechte Stängel ist rund, behaart und von hellgrüner Farbe.

Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Blattspreite ist beidseitig behaart und fünf- bis siebenfach handförmig eingeschnitten. Die einzelnen Blattabschnitte sind länglich verkehrt-eiförmig oder lanzettlich.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die Blüten befinden sich in endständigen, traubigen Blütenständen. Die Blütenstiele sind relativ kurz.

Die zwittritge Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die blaue Blütenkrone weist die typische Form einer Schmetterlingsblüteauf. Das obere Ende des Schiffchens ist oft purpur-violett.

Die dicht behaarte, gerade Hülsenfrucht enthält vier bis sieben Samen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40 oder 48.[2]

Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet ist der Mittelmeerraum. In Afrika kommt sie natürlich in Algerien, Ägypten und Marokko vor, in Asien in Israel, dem Libanon, in Syrien und in der Türkei, in Europa auf Zypern, in Bulgarien, den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens, Griechenland mit Kreta, Italien mit Sardinien und Sizilien, in Frankreich mit Korsika, Portugal und Spanien.[3] Sie wurde als Zierpflanze in Mitteleuropa eingebürgert, schon bevor am Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Anbau begonnen wurde. Sie ist heute in ganz Mitteleuropa zu finden. Sie gedeiht auf sandigen, kalkarmen, feuchten Böden und steht an Wald-, Straßen- und Wegrändern. Gegenüber der weißen Lupine toleriert sie weniger schwere Böden und hat ein etwas geringeres Ertragspotenzial.[1]

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Lupinus angustifolius erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 721.

Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten:[3]

  • Lupinus angustifolius L. subsp. angustifolius
  • Lupinus angustifolius subsp. reticulatus (Desv.) Arcang.

Verwendung

Lupinus angustifolius lebt symbiotisch mit stickstoffbindenden Wurzelknöllchenbakterien und kann daher als Rohbodenpionier, zur Gründüngung und zur Verbesserung magerer Waldböden verwendet werden. Am Beginn des 20. Jahrhunderts wurden bitterstoffarme Sorten der gelben und weißen Lupinen gezüchtet, die sich als eiweißreiches Grünfutter für die Viehzucht eignen. Alkaloidarme Samen können auch von Menschen gegessen werden, sie enthalten etwa 25 % Fett und 40 % hochwertiges Eiweiß, unter anderen auch die beiden essentiellen Aminosäuren Methionin und Tryptophan. Seit 1997 sind, nach züchterischem Erfolg, auch blaue Süßlupinensorten für den kommerziellen Anbau zugelassen, die neben einem wesentlich höheren Ertragspotential auch eine geringere Frostempfindlichkeit und Anfälligkeit für Anthraknose aufweisen.

Literatur

  • Klaus Becker, Stefan John: Farbatlas Nutzpflanzen in Mitteleuropa. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-4134-5, S. 119
  • Ulrich Schmiechen et al.: Anbauratgeber Blaue Süßlupine. BayWa AG, München, 2011
Commons: Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christine Arncken: Lupinenanbau – Erfolg mit neuen Sorten. Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 14. Juni 2020, abgerufen am 11. Juni 2021.
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 579.
  3. Lupinus angustifolius im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. Mai 2009.
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