Schlosshöfe
Die Schlosshöfe sind ein Einkaufszentrum in der Innenstadt von Oldenburg, das am 16. März 2011 eröffnet wurde und in unmittelbarer Nähe zum Oldenburger Schloss liegt. Zwischen den Schlosshöfen und dem Schloss befindet sich ein 42 Meter breiter unbebauter Streifen.[1] Der Name Schlosshöfe ist umstritten, da der monumentale Baukörper keinerlei Höfestruktur aufweist.[2]
Schlosshöfe Oldenburg | |||
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Basisdaten | |||
Standort: | Oldenburg | ||
Eröffnung: | 16. März 2011 | ||
Verkaufsfläche: | 12.500 m² | ||
Geschäfte: | 80 | ||
Besucher: | 16.272 täglich | ||
Betreiber: | ECE Projektmanagement | ||
Website: | www.schlosshoefe-oldenburg.de | ||
Verkehrsanbindung | |||
Bahnhof: | Hauptbahnhof Oldenburg | ||
Haltestelle: | Schlossplatz Bahnsteig A (zentrale Stadtbushaltestelle) | ||
Autostraßen: | A 28, A 29, B 211, B 401 | ||
Parkplätze: | 430 | ||
Fahrradparkplätze: | 30 | ||
Technische Daten | |||
Bauzeit: | Januar 2009–März 2011 |
Beschreibung
Betreiber der Schlosshöfe ist die ECE Projektmanagement GmbH. Das Unternehmen investierte 115 Millionen Euro in das Projekt.[3] Die Verkaufsfläche beträgt rund 12.500 Quadratmeter. Im Center befinden sich 80 Geschäfte, es sind insgesamt 450 Angestellte beschäftigt. Das Gesamteinzugsgebiet umfasst 809.455 Einwohner.[3]
Geschichte
Das Gelände des ehemaligen Hallenbades der Stadt Oldenburg wurde 2004 an die ECE Projektmanagement verkauft. Anschließend wurden ein Architektenwettbewerb durchgeführt und die konkrete Planung eines Shopping-Centers begonnen. Begleitet von einigen Protesten in der Stadt wurde das Projekt durch die Ratsmehrheit bis zur Kommunalwahl 2006 weiter vorangetrieben. Im Vorfeld der Wahl wurde der Bau des damals noch "ECE-Center" genannten Projektes eines der bestimmenden Themen. Der bisherige sehr beliebte Bürgermeister Dietmar Schütz, SPD, sprach sich für, der CDU Kandidat Schwandner gegen das ECE-Center aus. Als Schwandner mit äußerst knapper Mehrheit Oberbürgermeister wurde, bestätigte der Rat der Stadt drei Monate später das Bauvorhaben und es ging in die Umsetzung. Neben anderen Gründen führte diese Kehrtwendung fast zum Bruch der Schwarz-Grünen Koalition in Oldenburg. Baubeginn war dann im Februar 2009.
Kritik
Bereits vor ihrer Eröffnung waren die Schlosshöfe politisch umstritten.[4][5] Unklar ist, ob die Schlosshöfe Kaufkraft an das Oberzentrum Oldenburg binden, die aus den Mittel- und Grundzentren der Umgebung abgezogen wird. Weiterhin haben Skeptiker eine Gesamtfläche des Centers von über 30.000 m² berechnet, inklusive Gastronomie- und Bürobereichen. Sie gehen indirekt davon aus, die Angabe einer geringeren Quadratmeterzahl sollte Befürchtungen entgegenwirken, die Schlosshöfe könnten dem Einzelhandel der Innenstadt zu einer noch größeren Konkurrenz werden.[6] Die Befürworter des Einkaufszentrums gehen von einem Synergieeffekt aus, durch den der Einzelhandelsumsatz in der Oldenburger Innenstadt insgesamt steigen soll. Die Centermanagerin der Schlosshöfe Kathrin Landsmann betont, dass es „70 Prozent der Läden in Oldenburg bisher gar nicht gibt“. In einzelnen Branchen kommt es hingegen zu einer Kumulation von Angeboten. Beispielsweise gibt es eine Vielzahl von Friseurgeschäften in den Schlosshöfen, die nicht nur untereinander konkurrieren, sondern auch die Friseurbetriebe außerhalb des Einkaufszentrums in ihrer Existenz bedrohen.[7] ECE wies die These aus Branchenkreisen zurück, es habe Schwierigkeiten bei der Vermietung gegeben, weshalb so genannte B-Lagen-Mieter wie „1982“ (aus dem Hause Takko), Kauflust oder der Versandhändler Walbusch zu günstigen Flächen im Einkaufszentrum gekommen sind.[8]
Verkehrsanbindung
Das Einkaufszentrum Schlosshöfe wird von zahlreichen Linienbussen der Verkehr und Wasser GmbH sowie einer Überlandlinie, dem Weser Sprinter, angefahren. Das Einkaufszentrum verfügt über 430 eigene Parkplätze in einem neu gebauten Parkhaus.[3]
Öffentlichkeitsarbeit
In regelmäßigen Abständen informiert das Center-Management über aktuelle Neuigkeiten und Geschichten rund um die Schlosshöfe in der Zeitung „Schlosshöfe aktuell“[9], die laut Impressum von der Nordwest-Zeitung produziert wird. Für Werbung hat das Einkaufszentrum einen Jahresetat in Höhe von 700.000 Euro zur Verfügung.[8]
Einzelnachweise
- Stadt Oldenburg: Änderungen gegenüber dem Stand Juni 2006 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 21. März 2011
- taz, die tageszeitung - Wenn der Branchenmix seinen Schatten voraus wirft, abgerufen am 27. April 2011
- ECE - Projektseite: Schlosshöfe, Oldenburg (Memento des Originals vom 27. Februar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 14. August 2015
- Martina Scheffler: Bürger-Zoff in Oldenburg. Der Spiegel. 20. September 2009, abgerufen am 21. März 2011
- trading-house.net: Kein ECE-Center in Niedersachsen ohne Bürgerproteste (Memento des Originals vom 27. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 20. März 2011
- Oldenburger Lokalteil - Kleiner Koloss ganz groß (Memento des Originals vom 25. März 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 14. August 2015
- Einkaufszentrum „Schlosshöfe“ wird eröffnet, abgerufen am 20. März 2011
- Immobilien-Zeitung - ECE eröffnet die Schlosshöfe, abgerufen am 27. April 2011
- Schlosshöfe Oldenburg, Webseite (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 27. April 2011