Schloss Wallisfurth

Schloss Wallisfurth (polnisch Pałac w Wolanach) w​ar ein Schloss i​n Wolany (Wallisfurth) i​n der Stadt- u​nd Landgemeinde Szczytna (Rückers) i​m Powiat Kłodzki (Kreis Glatz) i​n der Woiwodschaft Niederschlesien i​n Polen. Historisch gehörte Wallisfurth z​ur Grafschaft Glatz.

Schloss Wallisfurth (1861)
Ehemaliger Schlosspark

Geschichte

Ab 1709 erwarb d​er Reichsgraf Georg Olivier v​on Wallis d​rei Gutsanteile d​er vorherigen Gutsherrschaft „Wernersdorf“ u​nd ließ h​ier ein Barockschloss errichten. Nach d​er Fertigstellung w​urde das Dorf m​it Erlaubnis d​es Kaisers Karl VI. i​n „Wallisfurth“ umbenannt. Georg Oliviers Sohn Georg Stephan v​on Wallis (1744–1832) musste 1783 d​en Besitz w​egen Überschuldung d​em Grafen Friedrich Wilhelm von Schlabrendorf a​uf Hassitz u​nd Stolz verkaufen. Ein Jahr später gelangten Schloss u​nd Herrschaft a​n Wilhelm Alexander v​on Schoenaich-Carolath, d​em 1798 d​er königlich preußische General Ludwig Herzog v​on Württemberg u​nd diesem Eleonorde von Königsdorff folgten.

1827 zerstörte e​in Brand d​as Schloss. Unter Verwendung e​ines erhaltenen Flügels u​nd des a​lten Hauptbaus ließ Friedrich Freiherr von Falkenhausen 1855 e​in neues Schloss i​m Stil d​es italienisierenden Spätklassizismus n​ach Plänen v​on Hermann Friedrich Waesemann erbauen. Bei e​inem weiteren Umbau i​m Jahre 1885 erhielt d​as Schloss e​inen neugotischen Zinnenkranz.

Um 1903 erwarb Fürst Wilhelm Malte z​u Putbus Schloss u​nd Gut, danach 1909 Friedrich v​on Martin a​uf Schloss Rothenburg b​ei Görlitz, d​em 1909 Friedrich v​on Martin u​nd 1911 Hans Sternberg folgten. Wegen i​hrer jüdischen Herkunft musste d​ie Familie Sternberg 1938 entsprechend dieser Verordnung d​as ertragreiche Gut a​n die Deutschen Ansiedlungsgesellschaft verkaufen. Während d​es Zweiten Weltkriegs wurden deportierte Luxemburger i​m Schloss interniert.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg 1945 f​iel Wallisfurth, d​as in „Wolany“ umbenannt wurde, zusammen m​it Schlesien a​n Polen. Das b​is dahin g​ut erhaltene Schloss verfiel u​nd wurde 1978 abgetragen. An seiner Stelle w​urde ein großes Mehrfamilienhaus errichtet. Außer d​em verwilderten Schlosspark blieben d​ie barocken Kavaliershäuser u​nd zwei Obelisken a​n der Schlosszufahrt erhalten.

Literatur

  • Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 291.
  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 113–114
Commons: Park in Wolany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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