Schloss Schlanz
Schloss Schlanz (polnisch Pałac w Krzyżowicach) ist eine gut erhaltene Schlossanlage südlich von Breslau. Die Anlage besteht aus einem Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden und einem Garten.
Geschichte
Das Dorf Schlanz ist 1307 als Slanza erstmals belegt. Zu dieser Zeit wurde vermutlich ein Wohnturm errichtet, dessen Reste bis heute nachweisbar sind. Im Jahr 1574 wurde das Gebäude unter den von Saurma zu einem Rittersitz mit Turm und Wallgraben ausgebaut. Von diesem Gebäude sind noch Mauerreste erhalten. Nach 1550 waren die Freiherren von Reichell Besitzer des Gutes. Diese ließen 1713 ein barockes Herrenhaus, einen Seitenflügel, und ein Gesindehaus südlich des bestehenden Rittersitzes errichten.
Ab 1854 ließ Benno von Tschirscky-Reichell das Ensemble durch Anbindung des Gesindehauses zu einer Dreiflügelanlage erweitern. Nach einem Brand wurde der Hauptflügel in einer Stilmischung aus Neobarock und Neorenaissance wiederhergestellt, und dabei zwei neue Treppenhäuser, ein Standerker und ein repräsentatives Hauptportal errichtet. Von 1908 bis 1945 waren die Grafen von Eulenburg Besitzer des Guts. Im Mai 1945 floh Marie-Antoinette zu Eulenburg, kehrte jedoch schon im Mai zurück und nahm den Gutsbetrieb wieder auf.
Nachdem die Region an die Volksrepublik Polen gefallen war, wurde Gut Schlanz zu einem landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsgut der Universität Wrocław. Seit 1989 ist im Schloss ein Schulzentrum mit einem Internat untergebracht.
Im Inneren sind große Teile der historischen Wanddekoration erhalten. Der Garten beruht auf einer barocken Anlage mit hohen Heckenwänden. Das Schloss kann nach Anmeldung nachmittags besichtigt werden.
Literatur
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser, Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 265–267