Schloss Schönborn (Geisenheim)
Schloss Schönborn (ehemaliger Stockheimer Hof) ist ein Renaissance-Adelshof aus der Mitte des 16. Jahrhunderts in Geisenheim im Rheingau.
Hermann von Stockheim, der einem Geisenheimer Adelsgeschlecht entstammte, ließ den Hof 1550 errichten. Philipp Erwein von Schönborn, der Bruder des Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn, erwarb das Gut 1652, das sich immer noch im Besitz der Grafen von Schönborn-Wiesentheid befindet.
Der Bau ist ein typisches Beispiel für den an Mittelrhein und Main vorkommenden, aus spätgotischer Form in die Renaissance überführten Typus des offenen Herrenhauses. Weitere Höfe ähnlichen Typus besaß die Familie Stockheim in Eltville am Rhein (heute Sitz des Weinguts Langwerth von Simmern) sowie den Stockheimer Hof in Idstein.
Der heutige Zustand des Anwesens geht im Wesentlichen auf Umbauten aus dem 19. Jahrhundert zurück: Der Frankfurter Architekt Heinrich Theodor Schmidt setzte 1875 auf den Steinbau zwei Fachwerkobergeschosse in historisierender Renaissanceform auf.
Um das Anwesen liegt ein ummauerter Weinberg (Clos).
Literatur
- Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 135.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1982, ISBN 3-422-00380-0
- Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Rheingau. Hrsg.: Deutsche Stiftung Denkmalschutz Monumente Publikationen, Bonn 2011, ISBN 978-3-86795-035-0
Weblinks
- Drei Frauen kümmern sich um das Schloss Schönborn in Geisenheim, Wiesbadener Tagblatt vom 2. März 2013