Schloss Rezensried (Ammersee)
Das Schloss Rezensried liegt im Ortsteil Ried der Gemeinde Herrsching am Ammersee im Landkreis Starnberg in Bayern nahe dem Ostufer des Ammersees im Fünfseenland. Die Anlage trägt die Hausnummern Rezensied 2, 6 und 8.
Geschichte und Anlage
Die Ortschaft Ried kam im Jahr 1277 an das dem Zisterzienserorden zugehörige Kloster Fürstenfeld. Das Schloss geht in seinem Kern wohl auf das 16. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1692 wurde es von Giovanni Antonio Viscardi, der auch die Klostergebäude in Fürstenfeld entworfen hatte, aufgestockt. Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 war es die Sommerresidenz der Äbte von Kloster Fürstenfeld. Im 20. Jahrhundert kam ein westlicher Anbau hinzu; gleichzeitig erfolgte eine Teilerneuerung des Außenbaus.
Das Schloss ist ein dreigeschossiger Bau mit einem Mansarddach, der durch einen Mittelgang erschlossen wird. Der untere Gang besitzt ein Tonnengewölbe; im Obergeschoss findet sich eine Stuckdecke aus dem Jahr 1692.
Die Schlosskapelle St. Michael wurde schon 1572 auf eine Stiftung des Fürstenfelder Abts Leonhard Treutwein im Osten angebaut[1]. Das Altarblatt stammt von dem Brucker Maler Josef Harrath[2].
Das Gut Rezensried gehörte ab 1914 dem Rassehygieniker Alfred Ploetz (1860–1940)[3].
Das Schloss ist als Baudenkmal geschützt (Nr. D-1-88-124-25).
Literatur
- Georg Dehio (Begr.), Ernst Götz u. a. (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV: München und Oberbayern, 3. Aufl. 2006, S. 1111, München und Berlin: Deutscher Kunstverlag, ISBN 978-3-422-03115-9.
- Emmeran Heindl: Schloß Ried am Ammersee, Dießen 1910.
- Josef v. Miller: Von Schloß Ried am Ammersee. Ehem. Eigentum des Klosters Fürstenfeld, in: Lech-Isar-Land 11 (1935), S. 153–157.
Weblinks
Einzelnachweise
- Franz Machilek: Der Niederkirchenbesitz des Zisterzienserklosters Fürstenfeld, In: In Tal und Einsamkeit, 725 Jahre Kloster Fürstenfeld, Ausstellungskatalog, Bd. II: Aufsätze, hrsg. von Angelika Ehrmann, Peter Pfister, Klaus Wollenberg, Stadt Fürstenfeldbruck 1988, ohne ISBN, S. 363, 408
- Lothar Altmann: Die Ausstattungskünstler der bestehenden Barockanlage von Fürstenfeld (1690–1803), in: In Tal und Einsamkeit, S. 211, 217
- Christine Setzwein: Eine Straße für den Rassenhygieniker, Süddeutsche Zeitung vom 5. Juli 2018