Anna von Graben

Anna v​on Graben a​uf Kornberg († 1564 a​uf Schloss Kornberg) w​ar eine Edelfrau a​us dem uralten österreichischen Geschlecht d​erer von Graben v​on Stein. Sie entstammte d​em aus Krain i​n die Steiermark eingewanderten Zweig a​uf Schloss Kornberg u​nd war d​ie letzte d​er dort ansässigen Graben v​on Stein. Nach i​hrem Tod gingen d​ie bedeutenden Herrschaften Kornberg u​nd Marburg i​n den Besitz i​hrer Söhne, d​en Herren v​on Stadl über.

Wappen der steirischen Von Graben auf Kornberg, Johann Siebmachersche Wappentafel
Wappen der Freiherren von Stadl auf Kornberg und Obermarburg mit dem Wappen der Herren von Graben

Biografisches

Anna entstammte d​er Ehe d​es protestantischen Edelmannes Wilhelm v​on Graben u​nd der Magdalena von Stubenberg. Sie w​ar das jüngste v​on vier Kindern u​nd die letzte Vertreterin sowohl d​er Kornberger Linie a​ls auch d​er gesamten steirischen Linien u​nd Zweige d​er Herren v​on Graben. Ihren ersten Ehemann f​and Anna i​m Jahre 1539 i​n Christoph Stadler (von Stadl) († 1552), e​inem Sohn d​es Ritters Bernhard Stadler u​nd der Anna Graf v​on Schermberg u​nd Rastatt. Christoph Stadler w​ar von Kaiser Maximilian I. z​um Ritter geschlagen worden. Dieser Ehe entsprossen v​ier Kinder: Elisabeth, Maximilian, Wolfgang (alle d​rei früh verstorben) u​nd Carl, welcher, n​och unverheiratet, i​m Jahre 1576 s​tarb und s​eine Güter, d​ie Stadlerischen u​nd Grabnerischen [unten eingehender erläutert], a​n seine beiden Cousins Erasmus u​nd Franz Stadler vererbt hatte. Nach Stadlers Tod heiratete Anna u​m 1556 Wolfgang von Hohenwart (auch Hohenwarter); e​r wurde d​urch Kaiser Maximilian z​um Forstmeister d​er Steiermark ernannt u​nd ist a​uf Schloss Oberradkersburg verstorben.

Als im Jahre 1556 mit Annas Bruder Andrä von Graben der letzte männliche Kornberger Von Graben verstarb, erbte sie dessen gesamtes Gut, welches sie gegen die Erbansprüche von Andräs Schwager Georg von Kainach energisch zu behaupten vermochte. Anna verstarb im Jahre 1564 und ist in der Pfarrkirche zu Sankt Ruprecht an der Raab bestattet. In dem eine Woche vor ihrem Tod aufgestellten Testament setzte sie ihre drei Söhne Maximilian, Wolfgang und Carl als Universalerben ein. Die Grabenschen Güter Kornberg, Marburg, Obermarburg und dem Schloss Marburg, Oberradkersburg Rohrbach, Grabenhofen, Liechtenberg und Krottenhofen kamen auf diesem Weg in den Besitz der Herren von Stadl. Da Kaiser Maximilian noch zu Annas Lebzeiten in den Herren von Stadl die rechtmäßigen Erben der Herren von Graben sah, bewilligte er im selben Jahre den drei Herren von Stadl die Vereinigung ihres Wappens mit dem der Herren von Graben (das Grabnerische mit dem aufrechten Spaten).

Literatur

  • Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jg., 1960, ISSN 0437-5890, S. 42–94, hier S. 82–84 und S. 93.

Quelle

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.