Schloss Guhlau
Das Schloss Guhlau (polnisch: Zamek w Goli Dzierżoniowskiej) liegt 45 km südlich von Breslau im Dorf Gola Dzierżoniowska (deutsch: Guhlau) in der Gemeinde Niemcza (deutsch: Nimptsch), Powiat Dzierżoniowski (Landkreis Reichenbach/Eulengebirge) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Schloss Guhlau | ||
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Schloss Guhlau 2019 | ||
Daten | ||
Ort | Gola Dzierżoniowska | |
Baujahr | 1580 | |
Koordinaten | 50° 44′ 11,4″ N, 16° 47′ 25″ O | |
Geschichte
Die mittelalterliche Burg hatte zur Gründungszeit einen typischen Baustil in Form eines Quadrates mit einem Innenhof, die durch die steile Westseite, dem Wassergraben im Osten und seine doppelten Steinmauern als Verteidigungsanlage diente. Sie wurde von den Hussiten zerstört. Das Renaissance-Schloss wurde auf einem felsigen Hügel im Jahre 1580 von Leonard von Rohnau erbaut. Dies wird durch eine Inschrift über dem Haupteingang bestätigt: "IN GOTTES NAMEN. DEN 23. FEBRVAR ANNO 15 IM ACHZIGSTEN IAR LEONARD VON ROHNAV DES BAUES ANFANG MACHT VND DIES IAR VNDERS DACH VORBARCHT: GOTT SEI DANK"[1]
Das ursprüngliche Gebäude im Renaissance-Stil wurde in den Jahren 1600–1610 erweitert. Die Fassaden waren mit Sgraffito verziert. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde im östlichen Teil ein Turm hinzugefügt. Seit dieser Zeit ist die Form des Gebäudes nicht mehr verändert worden. In der Mitte des Hofes steht eine etwa 300 Jahre alte Linde. Das Schloss hat eine prächtige Fassade und mit Sgraffito verzierte Wandflächen. Weitere Umbauten erfolgten im frühen 18. Jahrhundert. Seit 1821 war Guhlau Prittwitzscher Familienbesitz. Diese Eigentümer nahmen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert weitere Restaurierungen am Schloss vor.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss weitgehend zerstört. Seine letzten Besitzer, die Familie von Prittwitz und Gaffron, wurden gezwungen, ihr Eigentum an die polnischen Behörden zu übergeben.[2]
Rekonstruktion und künftige Nutzung
Im Jahre 2000 begannen umfangreiche Baumaßnahmen, um den ursprünglichen Wert des Gebäudes wiederherzustellen. Diese Arbeiten wurden in den Jahren 2007–2008 vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe unterstützt („Cultural Heritage“-Programmstufe 1). Im Jahr 2013 wurde das Schloss als Hotel mit Spa und Restaurant („Uroczysko 7 Stawów“, „Zu den sieben Teichen“) eröffnet.[3]
Park
Der Schlosspark liegt am Fuße des Schlosses. Auf einer Fläche von 13 Hektar enthält dieser mehr als 1600 Bäume (36 Arten aus aller Welt). Der Park ist mit einem komplexen Wassersystem ausgestattet. Nach dem ursprünglichen Plan bewässerte der Fluss nacheinander sieben Teiche im Park. Im Laufe der Jahre wurden die meisten Teiche verschlammt und überwuchert. Alte Buchenalleen führen durch den Schlosspark zum Heiligtum der sieben Teiche. Die letzte Bestandsaufnahme des Parks wurde im Frühjahr 2001 durchgeführt und ergab eine Liste von 1619 Bäumen in 36 verschiedenen Arten. Die Liste ist in Polnisch und Latein verfügbar.[4]
Bilder vom Schloss
- Renaissance-Portal
- Schlossruine vor der Rekonstruktion (um 2000)
- Zustand 2017 – nach Rekonstruktion
Literatur
- Josef von Golitschek: Schlesien – Land der Schlösser, Band I (Bankau bis Moschen), Adam Kraft, Mannheim, 1978, 240 S.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans Lutsch: Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Schlesien. Band 2, S. 150.
- http://www.gola.pl
- http://www.uroczysko7stawow.com
- http://www.gola.pl/Downloads/inwentaryzacja.zip@1@2Vorlage:Toter+Link/www.gola.pl (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+