Schloss Friedrichstanneck
Das Schloss Friedrichstanneck steht im Ortsteil Friedrichstanneck der Stadt Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen.
Geschichte
Tanneck war ein kleines Dorf westlich vom damaligen Eisenberg. Dort gab es im 16. Jahrhundert ein Vorwerk. Die erste Erwähnung als Rittergut stammt von 1542. Besitzer war Rudolph von Kayn. 50 Jahre später war das Haus im Besitz des Eisenberger Schössers Georg Neumeyer, der es dem Stadtschultheiß Johann Beyer verkaufte. Hausmarschall Bose erwarb es 1698 von Johann Georg Beyer. 1707, nach dem Tod von Herzog Christian von Sachsen-Eisenberg, erwarb seine Witwe Sophie Marie das Schloss als Alterssitz. Mit ihrem Tod 1713 ging es in den Besitz von Justine von Schauroth über, danach an Engelberth Otto, Rath und Leibmedicus aus Weißenfels, der es acht Jahre sein Eigen nannte. Anschließend kaufte es Oberforstmeister von Mosel aus Lausnitz für seine Frau Elisabeth von Altbokkum. Er erwarb zusätzlich Grundstücke und Waldungen zum Schloss und erhielt 1731 von Herzog Friedrich II. die Erlaubnis, den Ort Friedrichstanneck zu nennen. Bis 1751 wird Doctor Gottlieb Friedrich Spindler als Eigentümer genannt, der es im gleichen Jahr an den Prinzen Johann Adolf von Sachsen-Gotha-Altenburg verkaufte. Er starb 1799 und vererbte das Schloss seiner Tochter Johanna Adolfine Friederike, die seit 1783 mit dem Dragoneroberst Johann Erdmann Siegmund von Schütz verheiratet war. Sie verkaufte es an Porzellanfabrikant Heinrich Ernst Mühlberg. Dessen Bruder besaß in Tanneck auch eine Porzellanmalerei, die sich anscheinend im Schloss befand. Um 1900 gehörte das Anwesen der Verlegerfamilie von Schroedel-Siemau, heute der Eisenberger Wohnungsgesellschaft. Bereits 1953 wurden Teile der Wohnetage in ein Kreisheimatmuseum umgewandelt. Mit dem Einzug der Gesellschaft für Sport und Technik, dem Jugendklub und später dem Kindergarten verschlechterten sich für das Museum die Grundbedingungen. Es wurde 1980 geschlossen.
Schlosspark und Teehäuschen waren früher Ausflugsziele der Eisenberger Bevölkerung. Zu DDR-Zeiten wurden die Räumlichkeiten umgebaut und zweckentfremdet als Wohnraum, Museum und Jugendclub genutzt. Leerstand und Vandalismus führten seit 1990 dazu, dass sich das im Besitz der Eisenberger Wohnungsgesellschaft befindliche Gebäude in einem ruinösen Zustand befindet.[1]
Weblinks
- Schloss Friedrichstanneck auf viaregia.org
Einzelnachweise
- Ostthüringer zeitung: Erschütternder Zustand von Schloss Friedrichstanneck, aufgerufen am 2. Dezember 2014.