Schloss Boyadel
Schloss Boyadel (polnisch Pałac w Bojadłach) befindet sich im polnischen Bojadła, nahe der historischen Grenze zwischen Brandenburg und Großpolen. Heute liegt das Schloss im Powiat Zielonogórski in der Woiwodschaft Lebus.
Geschichte
Es war zeitweise im Besitz der Jesuiten aus Glogau. Um 1650 erwarb Adam Wenzel von Kottwitz den Ort, in dessen Familienbesitz dieser bis 1904 blieb. Im Jahr 1702 teilte dieser die Güter unter seinen Söhnen, wobei Adam Boyadel erhielt. Letzterer ließ 1707 ein Barockschloss errichten, das 1720 sein Bruder David Heinrich erbte. Bei einem Brand wurde das Schloss 1731 fast völlig zerstört, woraufhin das heutige Barockschloss errichtet wurde.
Nach Verwüstungen des Siebenjährigen Krieges wurde das Schlossinnere im Stil des Rokoko neu stuckiert. Nach 1904 war das Schloss in Besitz von Reinhard von Scheffer.
Nach Übernahme der Region durch polnische Kommunisten wurde das Schloss als Grundschule und als Ferienheim genutzt. Nach Privatisierung 1989 verfiel die Anlage. Heute kümmert sich die Stiftung Fundacja Pałac Bojadła[1] um die Restaurierung der Anlage, die u. a. als Museum genutzt werden soll.
Bauwerk
Das zweigeschossige, dreiflügelige Schloss ist von einem Walmdach gedeckt. Mit dem cour d'honneur und zwei kubischen Wachhäusern mit Zwiebelhauben öffnet sich die Anlage zur Straße. Jenseits der Straße befindet sich der noch als barocke Anlage erkennbare Garten. Der Hauptbau des Schlosses hat einen Mittelrisalit, dessen Tympanon mit einer Inschriftkartusche ausgefüllt ist. Bemerkenswert sind das von ionischen Doppelpilastern gerahmte Hauptportal und die Fenster, die üppige Rokokostuckaturen tragen.
Literatur
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 311–312.