Schlitzblättriger Storchschnabel
Der Schlitzblättrige Storchschnabel (Geranium dissectum) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Storchschnabelgewächse.
Schlitzblättriger Storchschnabel | ||||||||||||
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Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Geranium dissectum | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Der Schlitzblättrige Storchschnabel ist eine meist einjährige, seltener zweijährige Pflanze. Er besitzt eine Pfahlwurzel und erreicht Wuchshöhen 10 bis 40, selten 60 cm. Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht und verzweigt. Sie sind wie die Blattstiele mit rückwärts gerichteten, abstehenden Haaren besetzt, die 0,5 bis 1 mm lang sind und vereinzelt drüsig.
Die Grundblattrosette ist zur Blüte meist bereits vertrocknet. Die Stängelblätter sind gegenständig, ihr Blattstiel 1 bis 9 (selten 13) cm lang. Die Blattspreite ist 2 bis 4 (selten bis 9) cm breit und fast bis zum Grund fünf- bis siebenlappig. Die Abschnitte sind zwei- bis vierspaltig. Die Nebenblätter sind lanzettlich und zugespitzt.
Die Teilblütenstände sind zweiblütig und haben 0,5 bis 3 (selten 5) cm lange Stiele, die meist kürzer als die Tragblätter sind. Die Blütenstiele sind 0,5 bis 1,5 cm lang. Beide Stiele und die Kelchblätter sind dicht mit 0,2 bis 0,8 mm langen Drüsenhaaren besetzt. Die Blüten sind mit maximal 1,5 cm Durchmesser klein. Die Kelchblätter sind 5 bis 8 mm lang, tragen eine 0,5 bis 1,5 mm lange Granne, die sich zur Fruchtzeit verlängert. Die Kronblätter sind 5 bis 6 (selten 8) mm lang, von rotvioletter Farbe. Sie sind an der Spitze ausgerandet oder eingeschnitten, der Nagel ist behaart. Die Staubblätter sind maximal so lang wie die Kronblätter.
Die Frucht ist ein Austrocknungsstreuer. Sie ist drüsig behaart, inklusive Schnabel (13 bis) 15 bis 18 mm lang. Die Fruchtklappen sind 3 mm lang, der Fruchtschnabel 7 bis 12 mm. Die Samen sind glatt und grubig punktiert.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
- Habitus
- Die Laubblätter sind fast bis zum Grund geteilt. Die Laubblattabschnitte weisen auseinanderspreizende Zipfel auf.
- Postfloraler Blütenstand
- Blüte
- Die Blütenstiele sind mit abstehenden Drüsenhaaren besetzt.
- Die Kelchblätter weisen eine Granne auf.
- Frucht mit drüsenhaarigem Fruchtschnabel.
- Auch die Fruchtklappen sind behaart.
Verbreitung und Standorte
Der Schlitzblättrige Storchschnabel ist in Europa beheimatet und kommt auch noch in Westasien vor. Sein Areal ist meridional bis temperat und ozeanisch. In Mitteleuropa ist er ein Archäophyt, in Deutschland ist er verbreitet, im Norden allerdings selten.
Er wächst auf Äckern, an Wegrändern und in Gärten. Er kommt in Mitteleuropa besonders auf frischen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen Lehmböden vor. Er ist ein ausgesprochener Lehmzeiger. Er ist in Mitteleuropa eine Fumario-Euphorbion-Verbandscharakterart.[1]
Er wächst von der kollinen bis in die montane Höhenstufe, in Oberösterreich steigt er bis rund 1000 m. In den Allgäuer Alpen steigt er in Bayern im Hintersteiner Tal nahe dem Giebelhaus bis 1200 m Meereshöhe auf.[2]
Literatur
- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 626.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 170.
Weblinks
- Schlitzblättriger Storchschnabel. FloraWeb.de
- Schlitzblättriger Storchschnabel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Geranium dissectum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwedisch)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)