Schinkel-Denkmal (Berlin)
Das Schinkel-Denkmal auf dem Schinkelplatz im Berliner Ortsteil Mitte erinnert an den preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781–1841). Geschaffen von Friedrich Drake im Stil des Realismus, gehört es zu den Werken der Berliner Bildhauerschule.
Geschichte und Beschreibung
Das Standbild wurde von Friedrich Drake im Stil des Realismus geschaffen und am 15. November 1869 mittig vor der Bauakademie auf dem heutigen Schinkelplatz enthüllt. Die etwa drei Meter hohe Plastik aus Bronze zeigt den preußischen Baumeister in zeitgenössischer Bekleidung. Sein konzentrierter Blick ist in die Ferne zum Lustgarten gerichtet, sein rechter Fuß auf einen Steinbrocken gestützt. Die rechte Hand hält einen Zeichenstift, die linke Hand einen Zeichenblock mit dem Grundriss des Alten Museums. An den Ecken des dreistufigen Sockels aus rotem Granit befinden sich Karyatiden. Sie zeigen Schinkels Arbeitsgebiete Architektur, Malerei, Wissenschaft und Bildhauerei. Auf der Vorderseite des zurückspringenden Mittelteils steht die Inschrift „CARL FRIEDRICH / SCHINKEL. / GEBOREN / XIII.MAERZ MDCCLXXXI. / GESTORBEN IX.OCTOBER MDCCCXLI.“.
In der DDR-Zeit wurde das Schinkel-Denkmal zusammen mit den Denkmälern Beuths und Thaers 1962 abgeräumt, da es dem Neubau des Außenministeriums im Wege stand. Das Standbild wurde 1987 zusammen mit zahlreichen anderen Plastiken anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt zur Ausstellung Kunst in Berlin 1648–1987 der Staatlichen Museen im Lustgarten vor dem Alten Museum aufgestellt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abriss des Außenministeriums erfolgte 1999 die Wiederaufstellung des Denkmals am ursprünglichen Ort und bis 2011 die Rekonstruktion der fehlenden Karyatiden. Das Schinkel-Denkmal gehört zu den Werken der Berliner Bildhauerschule.[1] Zusammen mit den Denkmälern Beuths und Thaers bildet es ein Ensemble, das Christian Daniel Rauch bereits 1857 als die „ersten Helden auf öffentlichem Platze ohne Degen“ bezeichnete.
Literatur
- Peter Bloch, Waldemar Grzimek: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert. Das klassische Berlin. Propyläen, Berlin 1978. ISBN 978-3-549-06631-7.
- Ernst-Freiberger-Stiftung (Hrsg.): Helden ohne Degen. Der Schinkelplatz in Berlin. Wasmuth, Berlin 2000. ISBN 978-3-8030-4021-3.
Weblinks
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Schinkel-Denkmal – Bildhauerei in Berlin
Einzelnachweise
- Bloch/Grzimek, S. 288.