Scheibe Mü 13 E Bergfalke I

Das Segelflugzeug Scheibe Mü 13 Bergfalke I i​st ein i​n Gemischtbauweise hergestellter, freitragender Mitteldecker d​er 1950er Jahre, d​er für d​ie Schulung u​nd den Leistungsflug konzipiert wurde.

Scheibe Mü 13 E Bergfalke I

Mü 13 E „Bergfalke I“ in Schleißheim
Typ:Segelflugzeug
Entwurfsland:

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller: Scheibe-Flugzeugbau GmbH
Erstflug: 19. August 1951

Geschichte

Der doppelsitzige Bergfalke I, erstes Modell d​er Reihe „Scheibe Bergfalke“, w​urde 1951 entwickelt, d​er Prototyp w​egen des damaligen i​n Deutschland n​ach dem Krieg n​och gültigen Bauverbotes i​n Österreich fertiggestellt u​nd zugelassen. Verantwortlicher Konstrukteur w​ar Egon Scheibe. Die Konstruktion basiert a​uf dem Vorkriegs-Einsitzer  13 d​er Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) München.

Konstruktion

Der Rumpf besteht a​us einem i​n Fachwerkbauweise geschweißten Stahlrohrgerüst, welches i​m vorderen Bereich viergurtig u​nd im hinteren Bereich dreigurtig gefertigt u​nd bespannt wurde. Die Sitze liegen a​uf gleicher Bauhöhe hintereinander u​nd sind m​it einer einteiligen, seitlich wegklappbaren Haube versehen. Der Rumpf i​st mit Bug- u​nd Schwerpunktkupplung versehen. Als Fahrwerk d​ient ein f​est eingebautes Zentralrad, d​as an e​iner Kufe m​it einem Zentralfederbein montiert ist.

Der Tragflächenaufbau ist klassisch einholmig gestaltet und montagefreundlich geteilt. Eine Besonderheit ist der Verlauf der Biege- und Torsionskraftübertragung zwischen den Flügeln: Der hintere Sitz im Rumpf ist etwa dort platziert, wo der Hauptholm des Flügels (mit ungepfeilter Vorderkante) liegt. Deshalb werden die von Holm und Torsionsnase kommenden Kräfte bereits im Flügel über eine Stahlrohrkonstruktion nach hinten „umgeleitet“ und im Rumpf durch eine Stahlrohr-Holmbrücke hinter der Rückenlehne des hinteren Sitzes übertragen. Beide Flügel wurden separat mit der Holmbrücke verbunden. Diese aufwendige Konstruktion führte später zu Problemen: Nach einem Unfall durch Überlastung einer schlecht verschweißten Holmbrücke wurde zunächst die Röntgenuntersuchung aller Schweißnähte in diesem Bereich angeordnet, Mitte der 70er Jahre mussten die Flügel des Bergfalken I gekürzt werden, um ihn weiterhin für den doppelsitzigen Flug zuzulassen. Bereits beim Bergfalken 2 ging Scheibe von dieser Holmbrücken-Konstruktion ab – dank Flügelvorpfeilung konnten jetzt die Holme direkt miteinander verbunden werden. Das Leitwerk ist als freitragender Holzaufbau ausgeführt. Die Flossen sind mit Sperrholz beplankt, während die Ruder mit Stoff bespannt sind. Das Seitenleitwerk ist fest am Rumpf montiert.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung1–2
Spannweite17,2 m (gekürzt: 15,76 m)
Flügelstreckung15,8 (gekürzt: 13,4)
Gleitzahl28 bei 80 km/h
Geringstes Sinken0,7 m/s bei 65 km/h
Leermasse250 kg

Erhaltene Flugzeuge

Siehe auch

Literatur

  • Gerd Zipper: Falkenhorst. Die Geschichte der Scheibe-Flugzeuge. Weishaupt, Gnas 1999, ISBN 3-7059-0059-5.
Commons: Scheibe Bergfalke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Scheibe  13 E Bergfalke. In: Sammlungen, Segelflugzeuge. Deutsches Museum, abgerufen am 20. Mai 2017.
  2. Mü-13E Bergfalke (I) & Mü-13E Bergfalke II. Danmarks Flymuseum, abgerufen am 24. August 2016 (dänisch).
  3. Scheibe Mü 13E “Bergfalke”. In: Unsere Segelflugzeuge. Stiftung Deutsches Segelflugmuseum mit Modellflug, abgerufen am 20. Mai 2017.
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