Scheerau (Leinburg)
Scheerau (auch Scherau geschrieben, im örtlichen Sprachgebrauch üblicherweise mit Artikel die Scherau) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Leinburg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).
Scheerau Gemeinde Leinburg | |
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Höhe: | 370 m ü. NHN |
Einwohner: | 21 (1993)[1] |
Postleitzahl: | 91227 |
Vorwahl: | 09120 |
Der Leinburger Gemeindeteil Scheerau |
Geografie
Der Weiler[2] befindet sich jeweils etwa eineinhalb Kilometer westlich des Ortszentrums von Leinburg bzw. südlich desjenigen von Diepersdorf.[3] Der Ort ist von einer großen Anzahl von Fischweihern umgeben[4] und liegt auf einer Höhe von 370 m ü. NHN.
Geschichte
Die heutige Scheerau wurde bis ins 18. Jahrhundert als Kitzenau bezeichnet[5], wie auch auf historischen Karten noch zu sehen ist.[6] An den früheren Namen erinnert noch die Kitzengasse im benachbarten Diepersdorf. Durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen wurde die Scheerau mit dem zweiten Gemeindeedikt zum Bestandteil der Landgemeinde Diepersdorf.[7] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Scheerau am 1. Mai 1978 zusammen mit der gesamten Gemeinde Diepersdorf in die Gemeinde Leinburg eingegliedert.[8] Im Jahr 1993 zählte die Sche(e)rau 21 Einwohner.
Verkehr
Die Anbindung an das öffentliche Straßenverkehrsnetz erfolgt durch einen Anliegerweg, die etwa 200 Meter westlich des Ortes in eine Gemeindeverbindungsstraße einmündet. Diese führt von Diepersdorf aus nördlicher Richtung her kommend nach Leinburg weiter. Vom ÖPNV wird die Ortschaft nicht bedient.
Baudenkmäler
In der Scheerau befindet sich ein ehemaliger Herrensitz, der als zweigeschossiger Quaderbau mit Walmdach ausgeführt ist. Es dürfte im Jahr 1767 fertiggestellt worden sein, jedoch lässt sich ein Zeidelmuttergut an dieser Stelle bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen.[5]
Vereine und Veranstaltungen
Trotz ihrer eher geringen Größe dient die Scherau als Namensgeberin für diverse Anlässe in ihrer nächsten Umgebung. Im Umkreis von 500 Metern befinden sich die Sportanlagen sowohl der SpVgg Diepersdorf als auch des TV Leinburg, deren Lage häufig – nicht ganz zutreffend – als „in der Scherau“ bezeichnet wird.[9][10] In den Scherauer Weihern angelt der Fischereiverein Diepersdorf und lädt jährlich zum Weiherfest ein,[11] während sich ein landwirtschaftliches Anwesen in der eigentlichen Scherau zu einem Hofladen mit Veranstaltungsmöglichkeiten entwickelt hat.[12]
Literatur
Weblinks
- Scheerau im BayernViewer (abgerufen am 24. Januar 2018)
- Scheerau auf historischer Karte (abgerufen am 24. Januar 2018)
- TV Leinburg – Rundumblick über das Vereinsgelände (damit auch über die Scherau; abgerufen am 5. Mai 2020)
Einzelnachweise
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 338.
- Scheerau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek (abgerufen am 24. Januar 2018)
- Geografische Lage von Scheerau im BayernAtlas (abgerufen am 24. Januar 2018)
- Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. In: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg (Hrsg.): Abhandlungen. 1989, ISSN 0077-6149, S. 168/169.
- Herrensitze – Scherau. Altnürnberger Landschaft e.V., abgerufen am 5. Mai 2020.
- Scherau/Kitzenau auf historischer Karte 1808…1864. BayernAtlas, abgerufen am 5. Mai 2020.
- Politische Zusammensetzung der Landgemeinde Diepersdorf (abgerufen am 24. Januar 2018)
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809–812.
- Spielbericht SpVgg Diepersdorf. n-land.de, 10. November 2019, abgerufen am 5. Mai 2020.
- Spielbericht TV Leinburg. n-land.de, 10. August 2019, abgerufen am 5. Mai 2020.
- Weiherfest in der Scherau. n-land.de, 30. Juni 2019, abgerufen am 5. Mai 2020.
- Feiern in der Scherau bleibt erlaubt. n-land.de, 15. August 2019, abgerufen am 5. Mai 2020.