Schablone
Eine Schablone (von frz. échantillon) ist ein ausgeschnittenes Muster zur Herstellung oder Bearbeitung gleichgestaltiger Dinge. Schablonen bestehen zum Beispiel aus Holz, Kunststoff, Blech, Stoff oder Pappe, entweder an der Kante so ausgeschnitten, dass die Oberfläche eines Gegenstandes danach bearbeitet werden kann (zum Beispiel Gesimse), oder mit eingeschnittenen Konturen von Verzierungen, um danach letztere auf eine Fläche übertragen zu können.
Das Wort Schablone kann auch im übertragenen Sinn als Begriff verwendet werden und steht dabei oft synonym für Schema, Regel oder auch Klischee.
Zeichenschablonen
Für Technische Zeichnungen oder andere zeichnerische Musterübertragungen werden vielfach Form- oder Kurvenschablonen verwendet, so etwa Parabelschablonen oder Schablonen für Sinusfunktionen zur sauberen Darstellung komplizierter Funktionsgraphen. Schablonen können auch mit einer Linealkante versehen sein und sind dann ein Kombinationswerkzeug. Schablonen für technisches Zeichnen sind meist aus ein bis zwei Millimeter starkem, transparent gelborangem (oder manchmal grünem) Kunststoff und weisen auf einer Oberfläche Tuschenoppen oder Tuschekanten auf, die durch eine kleine Distanz der Schablonenunterseite vom Papier verhindern sollen, dass Tusche vom Tuschefüller kapillar zwischen Papier und Schablone einfließt.
Im Bereich Streetart werden Schablonen (Stencils) häufig verwendet, um komplexe und detaillierte Motive mit geringem Zeitaufwand und Risiko zu sprühen.
Schriftschablonen
Schriftschablonen zur Beschriftung von Zeichnungen mit Normschrift werden auf einem fixierten Lineal seitlich verschoben, um die passenden Buchstaben zu platzieren. Kistenschrift wird hingegen aus einzelnen Letternschablonen – oft aus Blech, mit Griffsteg – gelegt und mit Farbe gemalt. Letternschablonen zum Übermalen oder Besprühen haben kleine Stege zum Fixieren des Inneren zum Beispiel bei den Buchstaben A, B, D, O, P, Q und R oder bei den Ziffern 0, 6, 8 und 9. Es gibt eigene Schriftarten, wie beispielsweise die Stencil von Linotype, die genau dieses typische Aussehen der Schablonenschrift mit den unvermeidlichen Stegen aufgreifen.
Chemieschablonen
Im Bereich der Chemie werden (heutzutage in abnehmendem, jedoch vor der Digitalisierung in großem Maße) entsprechende Zeichenschablonen verwendet, um Versuchs- und Experimentalaufbauten sowie organische Strukturformeln sauber und reproduzierbar sowie mit korrekten Bindungswinkeln zu zeichnen. Diese Zeichnungen werden zu Dokumentationszwecken sowie für Planungsskizzen in Laborjournalen und wurden früher auch in regulären wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Patenten verwendet. Insbesondere bei der Erstellung von Zeichnungen komplexerer Strukturen in der Newman-Projektion, konnte so der Aufwand signifikant vereinfacht werden.
- Chemische Zeichenschablone für Laborgeräte
- Chemische Zeichenschablone für Laborgeräte
- Chemische Zeichenschablone für Strukturformeln
Nagelschablonen
Schablonen werden auch in der Naturnagelverlängerung eingesetzt, sie ersetzen den Tipp. So wird die Modellage mit Hilfe der Schablone direkt auf den Nagel aufgetragen.
Lösungsschablonen
Bei Multiple-Choice-Tests, zum Beispiel für die Fragebögen bei Führerscheinprüfungen, werden Lösungsschablonen verwendet, um die Auswertung zu erleichtern: man legt die Schablone auf den Testbogen. Die richtigen Antworten sollten in den Fenstern der Schablone erscheinen und man muss nur abzählen, wie viele Kreuzchen erscheinen.
Profilschablone
Der Stuckateur verwendet Profilschablonen zur Herstellung von geraden oder regelmäßig gebogenen Stuck-Profilen.
Messschablone
Zum Messen von Profilen, Konturen oder Abständen werden oft Schablonen verwendet. Beispielsweise die Gewindelehre zum Messen von Steigungen und Profilen an Schraubgewinden.