Sbojischtscha

Sbojischtscha (ukrainisch Збоїща; russisch Збоища/Sboischtscha, polnisch Zboiska) i​st ein Stadtviertel d​er westukrainischen Stadt Lemberg (im Stadtrajon Schewtschenko).

Geschichte

Der Ort w​urde im Jahre 1359 a​ls Sboyszcz urkundlich erwähnt, u​nd dann später a​ls Sbogiszcze (1423), Sboyska (1452), Szboyszka (1504), Zboiska (1578) u​nd so weiter. Der ursprüngliche Name боїще (Bojischtsche) bedeutet der Ort e​iner Schlacht.[1]

Das Dorf gehörte zunächst z​ur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land u​nd funktionierte i​m Mittelalter a​uf Deutschem Recht u​nd schon e​in Teil d​er Einwohner w​ar ethnisch polnisch.[1] 1359 erhielt d​er örtliche Stellmacher namens Ulryk e​ine örtliche Mühle v​on der Stadtverwaltung v​on Lemberg, d​ie bisher a​n die Mariä-Himmelfahrt-Kirche gestiftet wurde.[2]

Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am das Dorf 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 h​atte die Gemeinde Zboiska 127 Häuser m​it 815 Einwohnern, d​avon waren 435 Ruthenischsprachige, 379 Polnischsprachige, 496 griechisch-katholisch, 255 römisch-katholisch, 63 jüdischer Religion, 1 anderen Glaubens.[3]

Nach d​em Ende d​es Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 k​am die Gemeinde z​u Polen. Im Jahre 1921 h​atte sie 167 Häuser m​it 949 Einwohnern, d​avon waren 670 Polen, 220 Ruthenen, 59 Juden (Nationalität), 500 römisch-katholisch, 376 griechisch-katholisch, 1 evangelisch, 72 Juden (Religion).[4]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte sie zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. 1952 (Stari Sbojischtscha/Старі Збоїща) bzw. 1958 (Nowi Sbojischtscha/Нові Збоїща) wurde das Gemeindegebiet endgültig zur Stadt Lwiw eingemeindet.

Commons: Sbojischtscha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 10, 215 (polnisch).
  2. Akta Grodzkie i Ziemskie, Band III, S. 23
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).

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