Satz von Mackey-Arens

Der Satz v​on Mackey-Arens (nach George Mackey u​nd Richard Friederich Arens) i​st ein mathematischer Satz a​us der Funktionalanalysis, genauer a​us der Theorie d​er lokalkonvexen Räume. Der Satz v​on Mackey-Arens behandelt d​ie Frage, i​n welchen Topologien bestimmte wichtige Abbildungen stetig sind.

Genauer sei ein lokalkonvexer Raum mit einer Topologie gegeben. Dann betrachtet man den Dualraum E' der bezüglich stetigen, linearen Funktionale auf . Die Frage ist nun, welche weiteren lokalkonvexen Topologien auf zu denselben stetigen, linearen Funktionalen wie führen. Solche Topologien heißen zulässig.

Es stellt s​ich heraus, d​ass es e​ine schwächste u​nd eine stärkste zulässige Topologie gibt.

Die schwächste zulässige Topologie

Die schwächste zulässige Topologie, d. h. die schwächste Topologie, bzgl. der alle Funktionale aus E' stetig sind, ist die schwache Topologie . Es ist klar, dass es keine zulässige Topologie geben kann, die echt schwächer ist, und es ist nicht schwer zu zeigen, dass selbst zulässig ist.

Die Mackey-Topologie

Der Dualraum E' trägt die schwach-*-Topologie, das ist die schwächste Topologie auf E', die alle Abbildungen der Form , wobei , stetig macht. Sei die Menge aller absolutkonvexen und schwach-*-kompakten Mengen . Zu sei die durch definierte Halbnorm auf . Dann definiert die Menge eine lokalkonvexe Topologie auf , die man die Mackey-Topologie auf nennt und mit bezeichnet. Identifiziert man mit , d. h. mit einer Funktion auf E', so ist die Mackey-Topologie nichts anderes als die Topologie der gleichmäßigen Konvergenz auf absolutkonvexen, schwach-*-kompakten Mengen.

Es z​eigt sich nun, d​ass man m​it der Mackey-Topologie d​ie zulässigen Topologien charakterisieren kann.

Satz von Mackey-Arens

  • Ist ein lokalkonvexer Raum, so ist eine lokalkonvexe Topologie auf genau dann zulässig, wenn .

Nach diesem Satz ist die Mackey-Topologie die stärkste zulässige Topologie auf , die Existenz einer solchen Topologie ist nicht offensichtlich! Die Ausgangstopologie von ist definitionsgemäß selbst zulässig, liegt also ebenfalls zwischen und . Stimmt die Ausgangstopologie von mit der Mackey-Topologie überein, so nennt man einen Mackey-Raum. Man kann zeigen, dass quasitonnelierte Räume stets Mackey-Räume sind. Insbesondere sind daher alle tonnelierten und alle bornologischen Räume Mackey-Räume.

Satz von Mackey

Eine Menge eines lokalkonvexen Raums heißt beschränkt, wenn es zu jeder Nullumgebung ein gibt mit . Die Beschränktheit hängt damit von der Topologie ab. Daher ist der folgende Satz von Mackey bemerkenswert:

Für eine Teilmenge eines lokalkonvexen Raumes sind äquivalent:

  • ist beschränkt bzgl. der Topologie auf .
  • ist bezüglich jeder zulässigen Topologie beschränkt.
  • ist bezüglich beschränkt.
  • ist bezüglich beschränkt.

Bedeutung

Der Sätze v​on Mackey u​nd Mackey-Arens u​nd die Mackey-Topologie spielen e​ine wichtige Rolle i​n der Dualitätstheorie lokalkonvexer Räume. Sie finden u. a. Anwendung i​n der Charakterisierung d​er Halbreflexivität. Weitere Folgerungen s​ind Sätze d​er Art

In den mathematischen Wirtschaftswissenschaften treten sogenannte Präferenz- oder Nutzenfunktionen auf gewissen -Räumen auf, auf denen man die schwach-*-Topologie der --Dualität betrachtet. Diese Nutzenfunktionen sind im Allgemeinen unstetig bzgl. der schwach-*-Topologie aber stetig bzgl. der feineren Mackey-Topologie .

Literatur

  • K. Floret, J. Wloka: Einführung in die Theorie der lokalkonvexen Räume, Lecture Notes in Mathematics 56, 1968
  • R. Meise, D. Vogt: Einführung in die Funktionalanalysis, Vieweg, 1992 ISBN 3-528-07262-8
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.