Sardinia Regina

Die Sardinia Regina ist ein 1972 in Dienst gestelltes Fährschiff der italienischen Reederei Corsica Ferries – Sardinia Ferries. Sie wurde als Visby für die schwedische Rederi AB Gotland gebaut und blieb für diese bis 1986 im Einsatz, seit 1980 unter dem neuen Namen Drotten. Die 1988 verlängerte Fähre trug zwischenzeitlich auch die Namen Corsica Viva II und Corsica Regina. Seinen jetzigen Namen trägt das auf verschiedenen Routen eingesetzte Schiff seit 1996.

Sardinia Regina
Die Sardinia Regina im März 2013
Die Sardinia Regina im März 2013
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
andere Schiffsnamen

Visby (1972–1980)
Drotten (1980–1986)
Corsica Viva II (1986–1989)
Corsica Regina (1989–1996)

Schiffstyp Fährschiff
Rufzeichen IBMS
Heimathafen Genua
Eigner Medinvest S.p.A. Societa Unipersonale
Reederei Corsica Ferries – Sardinia Ferries
Bauwerft Brodogradiliste Jozo Lozovina Mosor, Trogir
Baunummer 161
Stapellauf 12. Februar 1972
Übernahme 29. Oktober 1972
Indienststellung Dezember 1972
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
123,86 m (Lüa)
Breite 20,86 m
Tiefgang max. 4,85 m
Vermessung 6.665 BRT
Ab 1988
Länge
146,6 m (Lüa)
130,75 m (Lpp)
Tiefgang max. 5,1 m
Vermessung 12.988 BRT
13.004 BRZ
Maschinenanlage
Maschine 6 × Nohab-Polar-SF116VS-Dieselmotoren
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
10.590 kW (14.398 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
20 kn (37 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1.670
Fahrzeugkapazität 300 PKW
Ab 1988
Tragfähigkeit 2.649 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1.800
Fahrzeugkapazität 460 PKW
Sonstiges
Klassifizierungen Registro Italiano Navale
Registrier-
nummern
IMO 7205910

Die Sardinia Regina hat mit der Corsica Victoria ein ebenfalls von Corsica Ferries – Sardinia Ferries betriebenes Schwesterschiff.

Geschichte

Rederi AB Gotland

Die Visby am Bahnhofskai in Kiel, November 1972

Die Visby entstand unter der Baunummer 161 in der Werft von Brodogradiliste Jozo Lozovina Mosor im damals jugoslawischen Trogir und lief am 12. Februar 1972 vom Stapel. Nach der Ablieferung an die Rederi AB Gotland am 29. Oktober 1972 und der Überführungsfahrt mit Zwischenstopp in Kiel nahm das Schiff im Dezember 1972 den Fährdienst von Nynäshamn nach Visby auf. Ergänzt wurde es hierbei 1973 von der baugleichen Gotland.

Beide Fähren wurden von der dänischen Knud E. Hansen A/S entworfen und waren im Bau teurer als alle vorherigen Einheiten der Rederi AB Svea zusammengenommen. Die Brodogradiliste Jozo Lozovina Mosor wurde als Bauwerft ausgewählt, obwohl in ihr zuvor noch keine Passagierfähre entstanden war. Tatsächlich wies die Visby bei Ablieferung einige Mängel auf, die später in der Finnboda Varv in Stockholm ausgebessert wurden, aber als nicht schwerwiegend galten. Zudem erfolgte die Fertigstellung des Schiffes neun Monate später als ursprünglich geplant.[1]

1975 bis 1980 lief die Visby zusätzlich zu Visby auch Oskarshamn an. Im September 1980 erhielt das Schiff den neuen Namen Drotten. 1981 wurde neben der üblichen Route kurzzeitig auch Västervik angelaufen.

In den folgenden Jahren war die Fähre mehrfach an andere Reedereien verchartert. Von Mai bis Oktober 1982 fuhr sie für die Viking Line, ehe sie im April 1983 sowie abermals von Oktober 1984 bis Dezember 1985 für italienische Betreiber zwischen Genua und Barcelona im Einsatz war. Während einer dieser Fahrten wurde die Drotten am 27. Dezember 1984 bei einem Brand beschädigt und musste in Barcelona repariert werden. Im Oktober 1985 erfolgte der Verkauf des Schiffes, das noch bis zum folgenden Jahr für die Rederi AB Gotland im Einsatz war.

Corsica Ferries – Sardinia Ferries

Die Sardinia Regina vor Bastia, Oktober 2011

Im Februar 1986 ging die Fähre schließlich als Corsica Viva II an ihren neuen Eigner über und nahm den Betrieb zwischen Savona und Bastia auf. Ab Oktober 1988 wurde das Schiff in der Werft der Navalia Meccanische Affini in La Spezia um knappe 23 Meter verlängert, um zusätzlichen Raum für Kabinen und Passagierbereiche sowie eine vergrößerte Frachtkapazität zu schaffen. Im April 1989 folgte schließlich die Indienststellung unter dem neuen Namen Corsica Regina.[2]

Seit 1996 trägt die Fähre ihren jetzigen Namen Sardinia Regina. Sie wird zurzeit auf folgenden Strecken eingesetzt: Von Livorno nach Bastia, Piombino nach Bastia, sowie von Vado Ligure nach Bastia.

Ausstattung

Blick auf das geöffnete Bugvisier der Sardinia Regina

Die Sardinia Regina bietet Platz für 1800 Passagiere und verfügt über Kabinen für 1040 Personen. Zu den Einrichtungen an Bord zählen ein großes Restaurant namens A La Carte, ein Kino, eine Disco, mehrere Bars und Einkaufsmöglichkeiten sowie ein Spielzimmer für Kinder und ein separater Bereich mit Videospielen.[3]

Das Schiff kann seit seinem Umbau 460 PKW aufnehmen, die über ein Bugvisier sowie eine Heckklappe be- und entladen werden. Vor der Verlängerung lag die Frachtkapazität bei 300 PKW. Angetrieben wird die Fähre von sechs Dieselmotoren vom Typ Polar SF116VS des schwedischen Unternehmens Nydqvist och Holm (Nohab). Diese 10.590 kW starke Maschinenanlage bringt die mit zwei Verstellpropellern angetriebene Sardinia Regina auf eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten.

Die Sardinia Regina ist mit ihren 49 Jahren die älteste Einheit in der Flotte von Corsica Ferries – Sardinia Ferries[4] und eines der ältesten aktiven Fährschiffe im Mittelmeerraum. Im August 2021 wurde der geplante Verkauf der Sardinia Regina nach Libyen bekannt gegeben.[5]

Commons: IMO 7205910 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Visby (4). In: Gotlandsbåtar. 13. April 2019, abgerufen am 7. März 2020.
  2. Micke Asklander: M/S VISBY. In: faktaomfartyg.se. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  3. Micke Asklander: m/v Corsica Victoria & Sardinia Regina. In: faktaomfartyg.se. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  4. Micke Asklander: Corsica & Sardinia Ferries. In: faktaomfartyg.se. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  5. Corsica Ferries’ SARDINIA REGINA Sold? In: Ferry Shipping News. 12. August 2021, abgerufen am 7. Oktober 2021.
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