Sardengrasmücke
Die Sardengrasmücke (Sylvia sarda) ist eine Singvogelart aus der Gattung der Grasmücken (Sylvia). Sie kommt auf den Balearen, Korsika und Sardinien vor.
Sardengrasmücke | ||||||||||||
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Sardengrasmücke (Sylvia sarda) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sylvia sarda | ||||||||||||
Temminck, 1820 |
Merkmale
Die Sardengrasmücke ähnelt in Größe, Gestalt und Verhalten der Provencegrasmücke. Von dieser unterscheidet sie sich durch die graue Unterseite, sowie den fehlenden hellen Kehlfleck.
Das Männchen ist einheitlich rauchgrau, mit Ausnahme der helleren Kehle. Die Schnabelbasis, die Iris und die Beine sind rot. Das Weibchen ist heller, matter aber ebenfalls ohne eine Spur von Braun. Diese Art hat eine Körperlänge von 13 bis 16 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 25 bis 30 Zentimetern.
Vorkommen
Die Sardengrasmücke brütet auf den Inseln der Balearen, mit Ausnahme von Menorca. Weiterhin brütet sie auf Korsika und Sardinien, Capri, Elba und Pantelleria sowie der tunesischen Insel Zembra. Verschiedene Nachweise mit Brutverdacht im Bereich der Ägäis aus den 90er Jahren[1] bedürfen weiterer Untersuchung. Während die Population auf den Balearen aus Standvögeln besteht, ziehen die Vögel der östlichen Unterart zum Überwintern ins nördliche Afrika. Die Sardengrasmücke kommt meist bis in eine Höhe von 500 Metern vor, jedoch ist sie in den Berggebieten Korsikas und Sardiniens auch bis in eine Höhe von 1800 Metern zu finden.
Sie brütet an Berghängen mit niedriger Macchia und Garrigue, sowie an Felsküsten im Buschwerk mit Heidekraut und Zistrosen, aber nicht in Wäldern.
Verhalten
Die Sardengrasmücke tritt meist in Paaren oder alleine auf. Nur im Herbst und Winter bildet sie kleine Gruppen. Sie sucht ihre Nahrung, die aus Insekten, Spinnen und anderen Wirbellosen besteht, im Blätterwerk dicht über dem Boden.
Fortpflanzung
Die Sardengrasmücke brütet zweimal im Jahr. Im April bis Mai und ein zweites Mal im Juni. Die drei bis vier Eier werden 12 bis 13 Tage lang bebrütet. Die Jungen verlassen nach 12 Tagen das Nest.
Interne Systematik
Es werden zwei Unterarten beschrieben, von denen die balearische bisweilen als Balearengrasmücke (Sylvia balearica von Jordans 1913) geführt wird, die dann mit S. sarda eine Superspezies bildet. Dies wird mit Unterschieden in Größe, Färbung, Gesang und Zugverhalten sowie Untersuchungen der mitochondrialen DNA begründet. Die recht geringfügigen morphologischen Unterschiede scheinen aber einen Artstatus nicht unbedingt zu rechtfertigen, das Zugverhalten ist kaum als taxonomisches Merkmal zu werten und die molekulargenetischen Untersuchungen sind seit mehreren Jahren unveröffentlicht.[2] Weiteres bleibt abzuwarten.
- S. s. sarda – Sardinien und Korsika
- S. s. balearica – Balearen, außer Menorca
Literatur
- Rob Hume: Vögel in Europa. Dorling Kindersley, Starnberg 2002, ISBN 3-8310-0430-7.
- Anne Puchta, Klaus Richarz: Steinbachs großer Vogelführer. Eugen Ulmer, Stuttgart 2006, ISBN 3-8001-4864-1.
- J. Muntaner: Marmora’s Warbler in W. J. M. Hagemeijer, M. J. Blair: The EBCC Atlas of European Breeding Birds – their distribution and abundance, T & A D Poyser, London 1997, ISBN 0-85661-091-7, S. 584.
- Svensson, Grant, Mullarney, Zetterström: Der neue Kosmos-Vogelführer. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9.
Einzelnachweise
- Magioris (1992), zitiert in Muntaner, s. Literatur
- siehe BirdLife species factsheet
Weblinks
- Französische Website mit Abbildungen
- Sylvia sarda in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 16. September 2021.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Sylvia sarda in der Internet Bird Collection
- Federn der Sardengrasmücke