Sander von Oer

Sander v​on Oer (* u​m 1395; † 1458) w​ar ein römisch-katholischer Geistlicher, Domherr i​n Münster s​owie kurkölnischer Kämmerer.

Leben

Herkunft und Familie

Sander v​on Oer entstammte d​em westfälischen Adelsgeschlecht von Oer, dessen Ursprung i​n dem Hofverband Oer, d​em heutigen Stadtteil v​on Oer-Erkenschwick, lag. Sein Vater w​ar Heidenreich v​on Oer (* u​m 1360, Ritter), s​eine Mutter Godeke Droste z​u Kakesbeck. Sie w​ar Erbtochter, s​o dass d​urch die Heirat i​m Jahre 1383 d​ie Burg Kakesbeck i​n den Besitz d​er Familie v​on Oer gelangte. Sein Großvater Heidenreich v​on Oer w​ar kurkölnischer Ministerialer u​nd Herzog v​on Westfalen.

Seine Geschwister waren

  • Ludolf (* um 1383, Domherr in Münster)
  • Dietrich, Herr zu Haus Rauschenburg, ∞ Catharina Korff gen. Schmising
  • Bernhard, Erbe des Hauses Kakesbeck, ∞ Elseken Korff
  • Elseke, ∞ Heidenreich von Schürmann (Burgherr zu Rheda)

Wirken

Sander studierte im Jahre 1413 als münsterischer Kanoniker in Bologna. Am 29. Februar 1440 findet er als Domherr zu Münster und Kämmerer des Kölner Kurfürsten urkundliche Erwähnung. Am 27. Juli 1450 gehörte er neben den Domherren Hermann Droste zu Vischering, Hugo von Schagen, Heinrich Korff gen. Schmising, Heinrich von Keppel und Heinrich Schunde zu den Gegnern des Walram von Moers, dessen Wahl zum Bischof zur Münsterischen Stiftsfehde führte. Obwohl die Stadt Münster ihm am 15. April 1451 Schadloshaltung garantierte, belegte ihn der Bischof – wie einige andere Domherren auch – mit einem Verbot. Im Oktober/November 1456 war Sander neben dem Domherrn Heinrich von Keppel der einzige Anhänger der Partei des Erich von Hoya. Dieser wurde Gegenbischof des Walram von Moers. Papst Calixt III. beendete den Streit und setzte Johann von Bayern als Bischof von Münster ein. Sander war bei dessen Amtseinführung am 10. November 1457 zugegen.

Quellen

  • Das Bistum Münster 4,2. (Germania Sacra NF 17.2) Das Domstift St. Paulus zu Münster, bearbeitet von Wilhelm Kohl, hrsg. v. Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen. de Gruyter, Berlin/New York, ISBN 978-3-11-008508-2, Germania Sacra NF 17,2 Biografien der Domherren Seite 19ff. Digitalisat
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