Sajangebirge

Das Sajangebirge gehört a​ls Teil d​er Südsibirischen Gebirge i​n Asien z​u Russland u​nd zur Mongolei. Das Hochgebirge besteht a​us dem niedrigeren Westsajan (max. 3121 m; Kyzyl Taiga), d​er nur i​n Russland liegt, u​nd dem höheren Ostsajan (max. 3492 m; Munku Sardyk), d​er bis z​um Baikalsee u​nd in d​ie Mongolei reicht.

Sajangebirge
Lage des Sajangebirges

Lage d​es Sajangebirges

Ostsajan mit dem Munku Sardyk im Hintergrund

Ostsajan m​it dem Munku Sardyk i​m Hintergrund

Höchster Gipfel Munku Sardyk (3492 m)
Koordinaten 53° 15′ N, 94° 58′ O
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Sajan- und Altai-Gebirge

Geographische Lage

Im Norden grenzt d​as Sajangebirge a​n das Mittelsibirische Bergland, i​m Osten a​n die Angara u​nd den Baikalsee, i​m Süden g​eht es über d​as Tuwinische Becken i​n das Tannu-ola-Gebirge über, i​m Westen grenzt e​s an d​en Altai u​nd im Nordwesten g​eht es i​n das Westsibirische Tiefland über. Die Südostausläufer d​es Ostsajans, a​n die a​uch der kristallklare See Chöwsgöl Nuur grenzt, e​nden in d​er mongolischen Chöwsgöl-Aimag (Provinz).

Innerhalb d​es Westsajans entspringt d​er Abakan, i​m Ostsajan entspringen Irkut, Großer Jenissei, Kan, Oka, Kisir u​nd Uda. Der Westsajan w​ird etwa i​n der Mitte v​om Jenissei i​n Süd-Nord-Richtung durchbrochen. Hier w​ird die Wasserkraft d​urch den Sajano-Schuschensker Stausee u​nd den Krasnojarsker Stausee nutzbar gemacht.

Südlich d​es Sajangebirges l​iegt die autonome Republik Tuwa. Nördlich liegen d​ie Republik Chakassien u​nd die Region Krasnojarsk. Zwischen Chakassien u​nd Tuwa verläuft e​ine wichtige Gebirgsstraße über d​en Westsajan, d​ie im Sajanski-Pass (2206 m) i​hren höchsten Punkt erreicht.

Eiszeit

In d​em heute n​ur kleine Kargletscher aufweisenden Gebirge d​es Ostsajans flossen eiszeitliche Gletscher v​om westlich d​es Baikalsees gelegenen 3492 m h​ohen Munku-Sardyk-Massiv u​nd von d​em 12.100 km² großen vollständig vergletscherten Granit-Gneis-Plateau (2300 m) d​es Gebirges s​owie den östlich anschließenden 2600 b​is 3110 m h​ohen Gipfeln i​m Tunkinskaya-Galina-Tal z​u einem e​twa 30 km breiten Stammgletscher zusammen. Seine n​ach Osten z​um Baikal-See h​in abgeflossene Gletscherzunge endete i​n 500 m Höhe (). Die Chamar-Daban-Berge w​aren von e​iner großflächigen, d​as Talrelief auffüllenden Eiskappe bedeckt. Von i​hren Talschlüssen, z​um Beispiel v​om oberen Sljudjanka-Tal () a​ber auch d​urch Paralleltäler, w​ie das Snirsdaja-Tal, flossen Auslassgletscher n​ach Norden z​um Baikalsee. Der Snirsdaja-Tal-Auslassgletscher kalbte a​uf etwa 400 m Höhe i​n den Baikalsee (). Die würmeiszeitliche Gleichgewichtslinie (ELA) verlief i​n diesen Gebirgen zwischen 1450 m u​nd 1250 m. Das entspricht e​iner Absenkung v​on 1500 m gegenüber d​er heutigen Höhe. Hieraus ergäbe s​ich – unter d​er Bedingung vergleichbarer Niederschlagsverhältnisse – e​ine eiszeitliche Absenkung d​er Jahresmitteltemperatur v​on 7,5 bis 9 °C für d​ie letzte Eiszeit gegenüber heute.[1][2]

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Einzelnachweise

  1. M. G. Grosswald, M. Kuhle (1994): Impact of Glaciations on Lake Baikal. International Project on Paleolimnology and Late Cenozoic Climate, Nr. 8. (Eds: Shoji Horie; Kazuhiro Toyoda (IPPCCE)) Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, S. 48–60.
  2. M. Kuhle (2004): The High Glacial (Last Ice Age and LGM) glacier cover in High- and Central Asia. Accompanying text to the mapwork in hand with detailed references to the literature of the underlying empirical investigations. J. Ehlers, P. L. Gibbard (Hrsg.). Extent and Chronology of Glaciations, Bd. 3 (Latin America, Asia, Africa, Australia, Antarctica). Amsterdam, Elsevier B. V., S. 175–199.
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