Safar
Safar (arabisch صفر, DMG Ṣafar; fälschlich auch Saphar) ist der zweite Monat des islamischen Kalenders.
Bedeutung
Zur Bedeutung des Monatsnamens gibt es zwei Theorien: Eine besagt, der Name leite sich von ṣufār („gelb“) ab; in der Zeit, als der Kalender noch ein Sonnenkalender war, färbten sich im Safar die Blätter gelb. Die andere Theorie leitet Safar von ṣifr („null, leer“) ab; nach dem Muharram, in dem Kriegsverbot herrscht, seien die Häuser verlassen gewesen und ihre Bewohner am Weg zum Schlachtfeld.
In vorislamischer Zeit war der Safar ein Doppelmonat, der aus den heutigen Monaten Muharram und Safar bestand. Damals wurde der zweite Teil des Doppelmonats, der heutige Safar, als Safar II bezeichnet, die beiden Monate gemeinsam als as-Safarani; die erste Jahreshälfte bestand somit aus den drei Doppelmonaten Safar, Rabiʿ und Dschumada.
In Indien ist der Monat als Terah tezi („dreizehn“) bekannt, diese Bezeichnung bezieht sich auf den 13. Tag des Monats, an dem die letzte Krankheit des Propheten Mohammed ausgebrochen sein soll. Am letzten Mittwoch des Safar soll sich diese Krankheit wieder gebessert haben. Am 20. Tag des Safar begehen Schiiten das Arba'in-Fest.
Der Safar gilt als Unglücksmonat, so sollen laut Volksglauben von den 12.400 Propheten vor Mohammed 12.000 in diesem Monat gestorben sein. Der Monatserste und -achtzehnte gelten für manche als negative Tage. Einem Wortspiel zufolge soll im Safar keine Reise (سفرة, DMG safra) unternommen werden.
Safar ist selten auch als Vorname in Verwendung.
Literatur
- Annemarie Schimmel: Das islamische Jahr: Zeiten und Feste. C.H.Beck 2001. ISBN 3-406-47567-1
- Martijn Theodoor Houtsma, Thomas W. Arnold, Arent J. Wensinck (Hrsg.): E. J. Brill's First Encyclopaedia of Islam. 1913–1936. Band 7: S – Ṭaiba. Brill, Leiden u. a. 1993, ISBN 90-04-09793-7.