Sabon Kafi
Sabon Kafi (auch Sabankafi, Sabonkafi, Sabonkaffi, Sabon Kaffi) ist ein Dorf in der Landgemeinde Olléléwa in Niger.
Lage von Sabon Kafi in Niger |
Geographie
Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt in der Landschaft Damergou, etwa 20 Kilometer nordöstlich des Dorfs Olléléwa, dem Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Tanout in der Region Zinder gehört. Es befindet sich an der Nationalstraße 11, über die man Richtung Norden nach rund 42 Kilometern die Stadt Tanout und Richtung Süden nach rund 43 Kilometern das Dorf Bakin Birgi erreicht. In Sabon Kafi zweigt eine Landstraße ab, die in das etwa 27 Straßenkilometer entfernte Dorf Gangara führt. Weitere bedeutende Dörfer und Weiler in der Umgebung von Sabon Kafi sind das etwa 9 Kilometer entfernte Koulan Karki im Osten, das etwa 11 Kilometer entfernte Dan Kamsa im Nordosten, das etwa 12 Kilometer entfernte Farara im Südwesten und das etwa 14 Kilometer entfernte Guidjigaoua im Nordwesten.[1]
Geschichte
Der Ortsname Sabon Kafi kommt aus der Sprache Hausa und bedeutet „neuer Ort“.[2] Nordwestlich des Dorfs erhebt sich ein Inselberg, auf dem sich die Ruinen von Baban Birni befinden. Es handelt sich um Schutzmauern, die auf das Ende des ersten Jahrtausends zurückgehen, als die Proto-Hausa aus dem Aïr in den Süden zogen.[3]
Die französische Mission Foureau-Lamy erreichte Sabon Kafi am 30. Oktober 1899 nach einer Sahara-Durchquerung. Sie sollte die Ansprüche Frankreichs auf diesen noch nicht kolonisierten Teil Afrikas abstecken. Der Expeditionsleiter Fernand Foureau schilderte das Dorf als weitläufige Siedlung, die von einer Schutzmauer und mehreren ergiebigen Brunnen mit ausgezeichneter Wasserqualität umgeben war.[4] Noch in einem deutschen Reisebericht aus dem Jahr 1960 wird Sabon Kafi beschrieben als „eine weitverzettelte Siedlung strohgelber Negerhütten, die golden aus dem Grase der Steppe leuchten, geschart um einen großen, strohgedeckten Getreidespeicher.“[5]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Sabon Kafi 5389 Einwohner, die in 823 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 4785 in 833 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 3780 in 820 Haushalten.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
In Sabon Kafi befindet sich ein Gesundheitszentrum einschließlich einer Entbindungsstation. Jeden Freitag wird ein Markt im Dorf abgehalten.[8] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Ort.[9] Der CEG Sabon Kafi ist eine Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général.[10]
Weblinks
- Observations for location Sabon Kafi. In: West African Bird DataBase (englisch).
Einzelnachweise
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 692, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Issa Mahaman Malam: Aux sources de l’histoire Africaine. Témoignage de la toponymie, de l’onomastique et de l’ethnonymie. In: Godo Godo. Revue semestrielle de l’institut d’histoire d’art et d’archéologie africaine. Nr. 23, 2013, ISSN 1817-5597, S. 70 (revues-ufhb-ci.org [PDF; abgerufen am 28. Januar 2019]).
- Mahaman Malam Issa: Mise en valeur des terres au Sahel nigérien. Cas du Damargou au XIXe siècle. In: Amadou Boureima, Dambo Lawali (Hrsg.): Sahel entre crises et espoirs. L’Harmattan, Paris 2014, ISBN 978-2-343-00410-5, S. 30.
- Yehoshua Rash: Des colonisateurs sans enthousiasme : les premières années françaises au Damergou. In: Outre-Mers. Revue d’histoire. Nr. 214, 1972, S. 45–46 (persee.fr [abgerufen am 5. Mai 2018]).
- Hans Frei, Franz Moser: Afrika ist voller Wunder. Schlichtenmayer, Tübingen 1960, S. 222.
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 428 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- Mahamane Tahirou Ali Bako: La crise alimentaire à Olléléwa, 2004–2005 (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 67). LASDEL, Niamey/Parakou Dezember 2006, S. 6 und 33 (lasdel.net [PDF; abgerufen am 5. Mai 2018]).
- CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
- Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, abgerufen am 12. November 2020 (französisch).