Guidjigaoua
Guidjigaoua (auch: Gadjigaoua, Gijigaoua, Gijigawa, Gijikawa, Guigawa, Guigigawa, Guiji Gama, Guijigawa, Guizigawa, Guijikawa) ist ein Dorf in der Landgemeinde Olléléwa in Niger.
Lage von Guidjigaoua in Niger |
Geographie
Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt in der Landschaft Damergou, etwa 27 Kilometer nördlich des Dorfs Olléléwa, dem Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Tanout in der Region Zinder gehört. Zu den größeren Siedlungen in der Umgebung von Guidjigaoua zählen die rund 32 Kilometer entfernte Stadt Tanout im Nordosten, das rund 11 Kilometer entfernte Dorf Dan Kamsa im Osten, das rund 14 Kilometer entfernte Dorf Sabon Kafi im Südosten und das rund 23 Kilometer entfernte Dorf Gangara im Südwesten.[1]
Geschichte
Guidjigaoua ist nach dem Kaperngewächs Maerua crassifolia benannt, das lokal als Jiga bezeichnet wird und bei Opferritualen Verwendung fand. Die Lage des Dorfs im Zentrum von Damergou machte es im 19. Jahrhundert zu einem Anziehungspunkt und zu einer Zwischenstation für Migranten.[2] Mit der kolonialen Besetzung des Damergou für Frankreich, die vom kürzlich französisch gewordenen Zinder aus erfolgen sollte, wurde 1901 Henri Gaden beauftragt. Gaden entschloss sich, den ersten französischen Posten in Guidjigaoua einrichten, das zwar nur 200 bis 300 Einwohner zählte, jedoch strategisch günstig am Kreuzungspunkt mehrerer Handelsrouten lag.[3] Die Gründung des Postens erfolgte im Mai 1901. Bereits im September desselben Jahres[4] wurde er in das politisch bedeutendere Djadjidouna verlegt.[3]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Guidjigaoua 913 Einwohner, die in 140 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 340 in 59 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 192 in 27 Haushalten.[6]
Einzelnachweise
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 690–691, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Issa Mahaman Malam: Aux sources de l’histoire Africaine. Témoignage de la toponymie, de l’onomastique et de l’ethnonymie. In: Godo Godo. Revue semestrielle de l’institut d’histoire d’art et d’archéologie africaine. Nr. 23, 2013, ISSN 1817-5597, S. 78–79 (revues-ufhb-ci.org [PDF; abgerufen am 28. Januar 2019]).
- Yehoshua Rash: Des colonisateurs sans enthousiasme : les années françaises au Damergou (suite et fin). In: Revue française d’histoire d'outre-mer. Nr. 215, 1972, S. 261 und 276 (persee.fr [abgerufen am 26. Januar 2019]).
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 233.
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) (Nicht mehr online verfügbar.) Institut National de la Statistique, archiviert vom Original am 9. Januar 2017; abgerufen am 8. November 2010 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 427 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).