Sabine Herold
Sabine Herold (* 1973 in Heidelberg, Deutschland) ist eine deutsch-schweizerische evangelisch-reformierte Pfarrerin, Redakteurin, Autorin und Referentin.
Leben und Wirken
Herold kam 1995 in die Schweiz und studierte fünf Jahre evangelische Theologie. Danach war sie für verschiedene christliche Zeitschriften als Redakteurin tätig, so für Lydia, Perspektive und Der Sonntagsfreund.
2007 wurde sie als evangelisch-reformierte Pfarrerin ordiniert und hatte danach ein Pfarramt in Erlinsbach im Kanton Aargau inne bis 2014. Seit 2015 ist sie wiederum als Pfarrerin im aargauischen Wohlen tätig.[1]
Herolds Bücher handeln vorwiegend von Menschen, die von Schicksalsschlägen, Leid, Schmerzen, Krankheiten und Süchten geprägt wurden und Wege zur Akzeptanz, Wandlung oder Überwindung gefunden haben. Zu diesen existenziellen Fragen hält sie auch Seminare und Vorträge und zeigt Lösungsansätze aus christlicher Perspektive.
Sie hat einen kreativen Umgang mit der Sprache entwickelt und hat auch grundlegende biblische Texte in zeitgemässe Worte übertragen, so die Zehn Gebote, die sie Angebote Gottes für gute Beziehungen nennt:
- Ich will dein Gott sein: „Ich bin, der ich (da) bin“ habe dich von der Enge in die Freiheit geführt. Ich will dein Lebensbegleiter sein, damit du sicher am Ziel ankommst. Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du keine Zusatz- und Ersatzgötter haben, sondern mich lieben und meine Gebote halten! Du brauchst keine Götter, Götzen, Glücksbringer und andere Hilfen. Du hast doch mich, der ich bei dir bin als Lebensquelle und -begleiter!
- Ich lasse mich nicht festlegen: Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du weder mich noch andere in einem fixen Bild festlegen oder in ein Schema pressen. Nicht bei anderen Göttern Hilfe suchen, dich nicht an sie versklaven und so in neue Abhängigkeiten geraten. Du wirst es nicht bereuen, denn ich nehme mein Ja zu dir und dein Ja zu mir ernst!
- Im Namen ist das Wesen, darum ist der Name heilig: Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du nicht gedankenlos oder übermütig von mir reden oder in meinem Namen handeln; denke, bevor du redest!
- Du brauchst einen Ruhetag, an dem du das Leben feierst! Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du dich am Feiertag nicht von der Arbeit treiben lassen, sondern die Arbeit jede Woche unterbrechen. Dieser Tag gehört mir.
- Vergiss nicht: Ohne deine Eltern gäbe es dich nicht! Wenn du frei bleiben willst, dann ehre deine Eltern, ohne die es dich nicht gäbe. Ehre deinen Ursprung – dich selbst; das heisst Leben!
- Achte und schütze das Leben! Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du kein Leben eigenmächtig beenden. Ich allein bin der Herr von Leben und Tod. Gehe achtsam mit dir und anderen um. Töte weder in Gedanken, noch mit Worten, noch in der Tat, sondern achte und schütze das Leben – dein eigenes und das der andern!
- & 10. Bleibe deinem Lebenspartner treu und gönne dem andern seinen Partner oder ihre Partnerin. Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du keine andern Beziehungen zusätzlich zu deiner Ehe eingehen. Die Ehe ist ein Bild für den Bund, die Beziehung zwischen mir und dir und muss geschützt werden. Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du nicht einmal eifersüchtig auf den Partner oder die Partnerin einer andern Person sein und diese haben wollen. Nimm niemandem den Partner weg, auch nicht in Gedanken. Gib der Gier, dem Wunsch nach einem andern Partner oder Partnerin keinen Raum.
- & 10. Sei dankbar für das, was du hast, und gönne dem andern seinen Besitz! Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du niemandem sein Eigentum (das, was an Menschen, Besitz, Familie, Gedankengut, Wissen, Ideen zu ihm oder ihr gehört) wegnehmen. Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du nicht einmal eifersüchtig auf andere sein und das, was zu ihnen gehört, begehren, denn Habgier ist die Wurzel allen Übels.
- Rede die Wahrheit; lass dich nicht auf Lügen ein! Wenn du frei bleiben willst, dann wirst du niemandem den guten Ruf wegnehmen, über niemanden lästern, keine Gerüchte verbreiten. Denke, bevor du redest; und dann rede die Wahrheit![2]
Schriften
- Mit Melanie K.: Wenn das Schweigen bricht. Die Geschichte eines Missbrauchs. Brunnen, Gießen 2001, ISBN 978-3-76551-696-2.
- Der Kilokrampf: Evas Weg aus der Magersucht – ein persönlicher Bericht. Brockhaus, Wuppertal 2002. ISBN 978-3-41711-291-7, Blaukreuz 2002, ISBN 978-3-89175-176-3.
- Wenn der Schmerz ein Ende nimmt: Eine Frau bewältigt den Missbrauch. SCM R. Brockhaus, Wuppertal 2004, ISBN 978-3-41724-830-2.
- Leicht wie ein Schmetterling: Evas Weg aus der Magersucht. Francke, Marburg 2007, ISBN 978-3-86122-960-5.
- Bin kaum da, muss ich schon fort. Eltern fehl- und totgeborener Kinder berichten von ihrer Hoffnung. Brendow, Moers 2006, ISBN 978-3-86506-100-3, (Eltern fehl- und totgeborener Kinder berichten von ihren Erfahrungen. 2. überarbeitete Auflage 2011, ISBN 978-3-86506-343-4.)
- Vom Sandkorn zur Perle. Wie aus Verletzungen Segen erwachsen kann. Francke, Marburg 2012, ISBN 978-3-86827-342-7.
- Die Schatztruhe unseres Lebens. Vom Wert des Schönen und Schweren. Francke, Marburg 2015, ISBN 978-3-86827-499-8
Einzelnachweise
- Amtseinsetzung Sabine Herold in Kirchgemeinde Wohlen
- Sabine Herold: Gottes Angebote, Sonntagsfreund, Jahr unbekannt
- Kurzvorstellung Sabine Herold im Pfarramt Wohlen
- Sabine Herold im Brunnen Verlag (Memento des Originals vom 25. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Sabine Herold bei Francke www.francke-buch.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Sabine Herold: Schmerzen in Perlen verwandeln. Tagblatt Online 16. Mai 2012