SMS Baden (1880)

Die Panzerkorvette SMS Baden war das vierte Schiff der Sachsen-Klasse, einer Klasse von vier Kriegsschiffen der Kaiserlichen Marine. Kiellegung war 1876 bei der Kaiserlichen Werft in Kiel. Der Stapellauf erfolgte am 28. Juli 1880, die Indienststellung am 24. September 1883.

Detail der Panzerung des Panzerschiffs SMS Sachsen

Seitenansicht und Decksplan des Typschiffes SMS Sachsen, Geschützaufstellung als Zitadellschiff
Baudaten
Bauwerft Kaiserliche Werft in Kiel
Kiellegung 1876
Stapellauf 28. Juli 1880
Fertigstellung 24. September 1883
Verbleib 24. Oktober 1910 ausgemustert, ab 1912 Sperr- und Verteidigungs­hulk, ab 1920 Zielhulk.
23. April 1938 verkauft zur Verschrottung, 1939/40 in Kiel abgebrochen
Technische Daten
Wasserverdrängung 7.635 t
Maximal: 7.938 t
Länge Wasserlinie
Länge über alles
93 m
98,2 m
Breite 18,3 m
Tiefgang 6,37 m
Bewaffnung 6 × 26 cm L/22 Rk
Ab 1886: 5 Torpedorohre
(2 × 45 cm in den Seiten,
2 × 35 cm im Bug und
1 × 35 cm im Heck)
Panzerung Zitadelle: 203–254 mm
Deck: 51–64 mm
Antriebsanlage 8 Kofferkessel in 2+2 Kesselräumen
2 liegende 3-Zyl.-Verbundmaschinen
2 vierflügelige Schrauben 5 m
Maschinenleistung 5.600 PSi
Brennstoffvorrat 420–700 t Kohle
Geschwindigkeit 14,2 kn
Fahrbereich 1.940 sm bei 10 kn
Besatzung 317 bis 377 Mann
Kommandanten
Kapitän zur See
Max Plüddemann

Korvettenkapitän
Richard Hornung Kapitän zur See
Max Galster

13. Mai 1888 bis 21. September 1888

25. Januar bis 15. Mai 1892
24. September 1894 bis 22. November 1894

Die Sachsen-Klasse

Erste Planungen für die Schiffe der Klasse entstanden bereits 1861. Die vier geplanten Schiffe waren vor allem für die Küstenverteidigung im Einsatzraum Ostsee vorgesehen. Da der Bauauftrag an der Stettiner Werft schneller fertig war als der erste Auftrag an der Kaiserlichen Werft in Kiel, wurde die Sachsen (Haushaltsname: Panzerschiff B) unvorhergesehen zur Namensgeberin ihrer Klasse. Typschiff wäre sonst ihr Schwesterschiff Bayern (Panzerschiff A) geworden. Ab 1884 waren alle vier Schiffe einsatzfähig.

Von März bis September 1901 war Kapitän zur See Eugen Kalau vom Hofe (1856–1935) Kommandant der SMS "Baden".

Technische Daten

Die Schiffe hatten eine Länge von 97,8 m und eine Breite von 18,3 m. Die Bewaffnung bestand aus sechs 26-cm-Ringkanonen mit der Kaliberlänge 22. Vier der sechs Geschütze waren in der Mitte des Schiffes positioniert und zwei in vorderen offenen Barbetten. Ab 1886 verfügte das Schiff außerdem über fünf Torpedorohre (2× 45 cm in den Seiten, 2× 35 cm im Bug und 1× 35 cm im Heck). Die Panzerung bestand aus Schmiedeeisen. Die Panzerplatten der Zitadelle waren 203–254 mm dick. Das Deck hatte 51–64 mm dicke Panzerplatten. Die Besatzung zählte zwischen 317 und 377 Mann. Der Antrieb bestand aus zwei liegend eingebauten Einfachexpansionsmaschinen mit acht Kofferkesseln in zwei getrennten Maschinenräumen. Die Schornsteine waren deshalb paarweise nebeneinander angeordnet; dies führte zum Spitznamen „Zementfabrik“.

Die Schiffe dieser Klasse waren die ersten der kaiserlichen Marine, die ohne Hilfsbeseglung gebaut wurden. In den Jahren 1896 bis 1899 wurden sie umgebaut und erhielten dabei neue Kesselanlagen mit nur noch einem großen Schornstein.

Schicksal

S.M. Linienschiff Baden (Hugo Graf, 1900). Ansicht nach dem Umbau

Die Baden wurde am 24. Oktober 1910 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Von 1912 bis 1918 diente sie als Sperr- und Verteidigungshulk, von 1920 bis 1938 als Zielhulk auf Stollergrund.

In den Jahren 1939 bis 1940 wurden sie in Kiel abgewrackt.[1]

Commons: SMS Baden (1880) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 4. Fregattengeschwader, Wilhelmshaven (Hrsg.): Fregatte Baden-Württemberg. Marinedruckerei Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, S. 6 (freunde-fregatte-bw.de [PDF; abgerufen am 31. August 2014]).
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