SC Einheit Dresden
Der Sportclub Einheit Dresden war der Bezirkssportclub des Bezirkes Dresden.
SC Einheit Dresden |
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Allgemeines
Der SC Einheit Dresden war eng mit der Kinder- und Jugendsportschule (KJS) Dresden verbunden. So startete jeder Sportler mit Ausnahme der Fußballer der KJS Dresden automatisch für den SC Einheit Dresden.
Sportarten
Folgende Sportarten waren im Programm des SC Einheit Dresden:
- Kanu, Leichtathletik, Fechten, Fußball, Gewichtheben, Handball, Rudern, Schwimmen, Schach (dreimaliger DDR-Meister 1957, 1958 und 1962), Wasserspringen, Eishockey (bis 1970), Turnen, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf
Fußball
Der im November 1954 gegründete Sportclub Einheit übernahm die Fußballabteilung der BSG Rotation Dresden, deren Wurzeln bis zum Dresdner SC zurückreichen. Der Namenswechsel erfolgte in der laufenden Oberligasaison 1954/55, an deren Ende die Mannschaft auf dem vierten Tabellenplatz stand. Größter Erfolg der Mannschaft war der Gewinn des FDGB-Pokals bei der erstmaligen Pokalendspielteilnahme 1958. Danach begann der sportliche Niedergang und nach mehreren Jahren des knappen Klassenerhalts stieg die Mannschaft nach der Saison 1961/62 aus der erstklassigen Oberliga in die DDR-Liga ab. Als Resultat einer Vereinsreform des Fußballsystems der DDR erfolgte eine Ausgliederung der Fußballmannschaften, die daraufhin im Januar 1966 die FSV Lokomotive Dresden gründeten.
Eishockey
1960 wurde die Eishockeymannschaft von der HSG Wissenschaft TH zum SC Einheit „delegiert“ und das Kunsteisstadion an der Magdeburger Straße eingeweiht. Der SC Einheit Dresden spielte ab 1964 wieder in der Oberliga und betrieb erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Mitten in diese hoffnungsvolle Entwicklung platzt im Herbst 1970 der Leistungssportbeschluss der Sportführung. Die neue Eissporthalle wurde gerade fertig gestellt, Eishockey wurde darin aber zunächst nicht mehr gespielt. Die verbliebenen Eishockeyspieler schlossen sich der BSG Kraftverkehr Dresden an und nahmen an der „DDR-Bestenermittlung“ teil.[1]
Tischtennis
Die Tischtennis-Damen gehörten zu führenden Mannschaften der DDR. Von 1959 bis 1963 wurden sie fünfmal in Folge DDR-Meister. 1957, 1958, 1964 und 1965 wurden sie Vizemeister.
- Die Meistermannschaften[2]
- 1958/59: Ute Mittelstädt, Ingrid Hollmann, Liane Knappe, Helga Peters, Brigitte Lantzsch, Carla Gutschmidt
- 1959/60: Sigrun Kunz, Ute Losert, Ingrid Hollmann, Liane Knappe, Brigitte Lantzsch, Annerose Schmidt
- 1960/61: Sigrun Kunz, Ingrid Hollmann, Liane Knappe, Brigitte Lantzsch, Carla Stiebner, Ute Losert
- 1961/62: Sigrun Kunz, Ingrid Hollmann, Brigitte Lantzsch, Carla Stiebner, Annerose Schmidt, Kühne
- 1962/63: Sigrun Kunz, Carla Stiebner, Brigitte Lantzsch, Roswitha Löhlein, Helga Peters, Annerose Schmidt
Erfolgreiche Athleten
Erfolgreiche Leichtathleten beim SC Einheit Dresden waren die Läufer Ellen Kießling, Andreas Busse, Hagen Melzer und Jörg Peter und die Weltmeisterin im Siebenkampf des Jahres 1983 Ramona Neubert. Zahlreiche Eisschnellläufer(innen) des Vereins gewannen für die DDR Titel bei Welt- und Europameisterschaften und Olympiaden, die Erfolgreichste war Karin Enke. Im Wasserspringen gewann Jan Hempel Medaillen für Deutschland und die DDR. Ingrid Krämer wurde 1960 Doppelolympiasiegerin im Kunst- und Turmspringen. In der Sportart Kanu war Carsta Genäuß eine der erfolgreichsten Athletinnen.
Nach der Wende
Nach der Wende wurde der SC Einheit Dresden aufgelöst. So gingen beispielsweise die Leichtathleten zum Dresdner SC 1898.
Fußnoten
Weblinks
- Fußball, SC Einheit Dresden - Motor Steinach, Deutscher Fernsehfunk 12. Dezember 1965 (Video im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek).