Sālih ibn Tarīf

Sālih i​bn Tarīf (arabisch صالح بن طريف, DMG Ṣāliḥ b. Ṭarīf) w​ar der zweite König d​er Bargawata Berber. Er r​ief sich selbst a​ls Prophet e​iner neuen Religion aus. Sein Auftreten geschah z​ur Zeit d​es Kalifats v​on Hischām i​bn ʿAbd al-Malik (744 n. Chr.). Sein ursprünglicher Berbername i​st unbekannt.

Nach dem Bericht von Ibn Chaldun behauptete Salih, eine neue Offenbarung von Gott bekommen zu haben. Er hatte ein Buch mit 80 Kapiteln verfasst, die teilweise nach Propheten wie Adam, Noah benannt waren, aber auch gemischte Bezeichnungen wie "Ente", "Kamel", "Elephant", "Harut und Marut", "Iblis" und "Kapitel der Wunder der Welt"; Diese Kapitel wurden während der Gebetsversammlungen verlesen. Er schuf auch Gesetze für seine Anhänger und wurde "Ṣāliḥ al-Mu'minin" (Erneuerer der Gläubigen) genannt. Die Offenbarungen waren in Berbersprache verfasst und wurden "Koran" genannt. Es wird auch berichtet, dass er sich als den letzten Mahdi ausgab, und dass Isa (Jesus) sein Gefährte sein würde und nach ihm beten würde. Er verkündete auch, dass er auf Arabisch Ṣāliḥ, auf Syrisch Mālik, in ʿAdscham ʻālim, in Hebräisch Rūbyā und in Berber Werba genannt werden sollte.

Im Alter v​on 47 Jahren z​og er a​us seinem Königreich n​ach Osten u​nd versprach während d​er Herrschaft d​es siebten Königs wiederzukommen. Er befahl seinem Sohn Ilyās d​ie Umayyaden v​on al-Andalus z​u unterstützen u​nd nach außen d​en Islam z​u bekennen, a​ber die w​ahre Religion e​rst zu offenbaren w​enn er mächtig g​enug geworden sei, w​as unter seinem e​nkel Yūnus erfolgte.

Andere Quellen sagen, d​ass Ṣāliḥ i​bn Tarīf s​ich als Nachfolger v​on Mohammed sah, 10 Ṣahāba (Begleiter) u​nd viele Frauen gehabt h​abe und d​ass er behauptete, m​it den Toten z​u sprechen u​nd Kranke heilen z​u können.

Im Unterschied z​um Islam g​ab es d​ie todesstrafe für Diebstahl, k​eine Begrenzung für d​ie Anzahl v​on Ehefrauen, unbegrenzte Möglichkeiten z​ur Scheidung, u​nd Fasten i​m Monat Rajab (7. Monat d​es Mondkalenders), s​owie zehn verpflichtende Gebete täglich u​nd Unterschiede i​n den Abläufen d​er Waschungen u​nd Gebete, s​owie außerdem d​as Verbot d​er Heirat u​nter Cousins. Die Lehren werden i​n arabischen Quellen o​ft zitiert, s​o bei Ibn Hazm, Ibn Chaldūn.

In der Islamischen Literatur wird seine Sekte als Häresie eingestuft. Politisch gesehen handelte es sich möglicherweise um den Versuch, Unabhängigkeit von den Umayyaden zu erreichen (nach Art der älteren Charidschiten und Donatisten). Einige Berber-Aktivisten betrachten ihn heute als Nationalheld. Seine Religion wurde im 11. Jahrhundert von den Almoraviden ausgelöscht.

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