Südring (Chemnitz)
Der Südring (bzw. Südverbund) in Chemnitz ist eine anbaufreie, vierspurige, innerstädtische Straße mit maßgeblicher Verbindungsfunktion. Dimensioniert wurde er für eine erwartete Verkehrsbelastung von 30.000 bis 35.000 Fahrzeugen pro Tag.
Basisdaten | |
---|---|
Gesamtlänge: | 10,3 km |
Straßenkategorie: | B II |
Fahrbahnbreite: | 6,50 m |
Anzahl der Fahrbahnen: | 2 |
Fahrstreifen je Fahrbahn: | 2 |
Fahrbahntrennung: | begrünter Mittelstreifen, teilw. Schutzplanken |
Entwurfsgeschwindigkeit: | 70 km/h |
Karte | |
Verlauf
Der Südring in Richtung Adelsberg beginnt derzeit an der Neefestraße (B 173), die ihn mit der Autobahn 72 verbindet. Im weiteren Verlauf kreuzt er die Stollberger Straße (B 169), Wladimir-Sagorski-Straße, die Einmündung der Markersdorfer Straße, überquert den Fluss Chemnitz und die Annaberger Straße (B 95), kreuzt die F.-O.-Schimmel- bzw. Thalheimer Straße, Reichenhainer Straße, Bernsdorfer Straße, Zschopauer Straße (B 174) sowie die Carl-von-Ossietzky-Straße und führt weiter über die Adelsbergstraße bis zur Augustusburger Straße, wo er vorläufig endet. Des Weiteren existieren noch eine Reihe weiterer, in ihrer Bedeutung untergeordnete Anbindungen an Straßen des Nebennetzes, so zum Beispiel die Winklhoferstraße, Straße Usti nad Labem, Paul-Bertz-Straße sowie das Sportforum und die Abfahrt zur Morgenleite. Einige dieser Anbindungen sind nur aus einer Fahrrichtung zu erreichen.
Planung
Die weitere Planung sieht eine Fortsetzung des Südrings in nordwestlicher Richtung zwischen Neefestraße und Zwickauer Straße vor. Dieser so genannte „Südverbund Teil III“ wurde bereits mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 17. März 2004 durch das Regierungspräsidium Chemnitz (jetzt Landesdirektion Sachsen) genehmigt. Im Haushaltsentwurf der Stadt Chemnitz sind die nächsten Planungen (Ausführungsplanung) für 2017 berücksichtigt, so dass ein Bau frühestens ab 2018 möglich wäre.[1] Eine daran anschließende Verlängerung zur Kalkstraße (Teil V) befindet sich derzeit in Linienbestimmung. Damit entstünde über die Kalkstraße und die Anschlussstelle „Chemnitz-Rottluff“ eine weitere Anbindung an die A 72. Bereits linienbestimmt ist eine Fortsetzung der Trasse in nordöstlicher Richtung (Teil IV), zwischen Augustusburger Straße, Eubaer Straße, Dresdner Straße (B 173) und Frankenberger Straße (B 169). Dieser Teilabschnitt wurde als B 107n in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen – der Baubeginn war für 2011 geplant. 2013 wurde bekannt, dass Planungsunterlagen aus dem Jahr 2008 zwischenzeitlich veraltet sind und daher neu erstellt werden müssen. Der Baustart verzögerte sich dadurch nochmals.[2] Es wird daher frühestens mit einem Baubeginn für 2021 und der Fertigstellung für 2025 für den nächsten Abschnitt zwischen der Augustusburger Straße und der B 169 bei Hilbersdorf gerechnet[3]. Die voraussichtlichen Baukosten für den Abschnitt sollen ca. 71 Millionen Euro betragen. Perspektivisch wird eine direkte Anbindung an die Anschlussstelle „Chemnitz-Ost“ der Autobahn 4 angestrebt[4].
Geschichte
Das älteste Teilstück des Südringes zwischen Neefestraße und Annaberger Straße wurde in den 1970er Jahren gebaut, um die Verkehrsanbindung des neu entstehenden Wohngebietes Fritz Heckert (heutige Stadtteile Kappel, Helbersdorf, Morgenleite, Hutholz und Markersdorf) zu verbessern und die Industriestandorte Altchemnitz und Schönau zu verbinden. Zwischen Annaberger Straße und Wendeschleife Wladimir-Sagorski-Straße wurde neben der Trasse des Südrings die Straßenbahnlinie 5 errichtet, die erst 1981 entlang der Wladimir-Sagorski-Straße verlängert wurde.
Seit Abschluss des Umbaus des Knotens Neefestraße/Südring im Jahr 2007 besteht nach dreijähriger Bauzeit eine kreuzungsfreie Führung der Neefestraße durch einen Tunnel sowie eine kreuzungsfreie Verbindung vom Süden über einen „Überflieger“ in Richtung Autobahn. Die Neugestaltung dieser Kreuzung kostete 25,45 Millionen Euro und war damit 10,5 Millionen Euro teurer als geplant.[5] Die Baumaßnahme sollte nach ursprünglicher Planung bereits 2006 realisiert sein. Als Gründe für die enormen Mehrkosten und den verzögerten Bauverlauf wurden durch das Bürgermeisteramt der Stadt Chemnitz Planungsfehler der beauftragten Ingenieure genannt. Bereits 30 Mängelanzeigen wurden durch die Stadt abgegeben, darunter auch zu gravierenden Punkten wie einer zu geringen Standfestigkeit der Stützen des Überfliegers. Zuletzt wurden 2008 in einem Vergleich 2,5 Millionen Euro an beteiligte Baufirmen für 219 Nachforderungen gezahlt, die hauptsächlich aus Planungsfehlern resultierten.
Einzelnachweise
- Bürgermeisterin Petra Wesseler in der Antwort an die FDP-Fraktion des Stadtrates vom 11. November 2013 (Punkt 6) http://session-bi.stadt-chemnitz.de/ag0050.php?__kagnr=1259&search=1
- Neuer Ärger um Südring-Pläne. Freie Presse, 16. Oktober 2013, abgerufen am 1. Dezember 2013.
- Weiterbau des Südrings beginnt nicht vor 2021. Stadt Chemnitz, abgerufen am 5. November 2017.
- Der neue Südring aus der Vogelperspektive. Freie Presse, 21. Mai 2017, abgerufen am 5. November 2017.
- Schönau: Überflieger hat noch mehr gekostet
Weblinks
- chemnitz.de: Südverbund, Seite der Stadt Chemnitz zum Weiterbau mit Animation der Streckenführung.