Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft
Die Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft war eine Eisenbahngesellschaft in Sachsen. Die einzige Bahnstrecke der Gesellschaft war die 1847 fertiggestellte Verbindung Dresden–Görlitz. Am 31. Januar 1851 wurde die Gesellschaft verstaatlicht.[1]
Geschichte
Nachdem sich 1836 ein "Oberlausitzer Eisenbahn-Comite" gebildet hatte und 1843 entsprechende Staatsverträge zwischen den Königreichen Preußen und Sachsen abgeschlossen worden waren, erhielt die genannte Aktiengesellschaft mit Sitz in Dresden am 22. August 1844 die erforderliche Konzession. Die Gesellschaft wurde verpflichtet, die Bahn zwischen Dresden und Görlitz bis zum 1. Juli 1847 zu vollenden und, wenn sich bis dahin keine neue Aktiengesellschaft für den Bau der Löbau-Zittauer Eisenbahn gefunden hatte, eine Zweigstrecke nach Zittau zu errichten. Preußen hatte gefordert, die Bahn über die sächsische Landesgrenze hinaus bis Görlitz zu bauen. Ausgangspunkt der 102 km langen Strecke war der Schlesische Bahnhof in Dresden-Neustadt, der zwischen 1898 und 1901 unter Mitaufnahme der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn zum Bahnhof Dresden-Neustadt umgebaut wurde. Die Strecke wurde von Dresden ausgehend in mehreren Abschnitten in Betrieb genommen:
- am 17. November 1845 bis Radeberg
- am 22. Dezember 1845 bis Bischofswerda
- am 23. Juni 1846 bis Bautzen
- am 23. Dezember 1846 bis Löbau
- am 1. Juli 1847 bis zur Landesgrenze Sachsen/Preußen bei Reichenbach/O.L. und
- am 1. September 1847 bis Görlitz. Dort schloss die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn an.
Im Jahre 1848 übernahm die Gesellschaft auch die Betriebsführung für die Löbau-Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft.
Die Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft bot dem Staat die Bahn zum Kauf an, um die Umwandlung der Aktien in besser verzinste Staatspapiere zu erreichen. Bereits am 1. Februar 1851 wurde so der sächsische Staat Eigentümer der Bahn und unterstellte sie mit der Strecke Dresden–Bodenbach der neu gegründeten „Königlichen Direction der sächsisch-böhmischen und sächsisch-schlesischen Staatseisenbahnen in Dresden“. Der 15 km lange Streckenabschnitt auf preußischem Gebiet bei Görlitz wurde auf Grund des Friedensvertrages von 1866 an den preußischen Staat übertragen, aber weiter von Sachsen betrieben.
Siehe auch
Literatur
- Erich Preuß, Reiner Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
Einzelnachweise
- Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar (= Werte unserer Heimat. Band 24). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1974.