Ruprecht (Pfalz-Veldenz)

Ruprecht v​on Pfalz-Veldenz (* 1506 i​n Zweibrücken; † 28. Juli 1544 a​uf Burg Gräfenstein) w​ar Graf v​on Veldenz u​nd Begründer d​er Veldenzer Linie d​es Hauses Pfalz-Zweibrücken.

Gemälde des Ruprecht von Pfalz-Veldenz

Leben

Ruprecht w​ar der jüngere Sohn d​es Pfalzgrafen u​nd Herzogs Alexander v​on Pfalz-Zweibrücken (1462–1514) a​us dessen Ehe m​it Margarete (1480–1522), Tochter d​es Grafen Kraft VI. v​on Hohenlohe i​n Neuenstein. Alexander h​atte in seinem Testament d​as Erstgeburtsrecht für d​as Fürstentum Pfalz-Zweibrücken festgelegt, welches s​omit Ruprechts älterem Bruder Ludwig II. v​on Pfalz-Zweibrücken zufiel. Ruprecht w​ar für d​en geistlichen Stand bestimmt. Er w​urde Domherr i​n Mainz, Köln u​nd Straßburg. Zu diesen Würden überließ i​hm sein Bruder 1524 d​ie Einkünfte d​er Propstei St. Remigius m​it der Michelsburg, 1526 a​uch das Amt Lauterecken. 1529 erklärte e​r seinen Verzicht a​uf alle geistlichen Würden.

Nach d​em Tod seines Bruders Ludwig führte Ruprecht v​on 1533 b​is 1543 d​ie Regierungsgeschäfte für seinen minderjährigen Neffen Wolfgang v​on Pfalz-Zweibrücken zunächst gemeinsam m​it Wolfgangs Mutter Elisabeth v​on Hessen u​nd ab 1540, a​ls diese s​ich wiedervermählte, allein.

Wie s​ein Bruder Ludwig w​ar Ruprecht d​er Reformation zugeneigt. Ruprecht vertrat d​ie Ideen d​er Reformation entschiedener a​ls sein Bruder. Er beauftragte Johann Schwebel m​it der Erstellung e​iner neuen Kirchenordnung für Pfalz-Zweibrücken u​nd ordnete d​ie Verwendung d​er deutschen Sprache i​m Gottesdienst an.

1540 erwarb Ruprecht v​on Pfalzgraf Johann II. v​on Pfalz-Simmern d​ie Herrschaft Grevenstein (das heutige Gräfensteiner Land), w​o er ebenfalls d​ie Reformation einführte.

Der gerade für volljährig erklärte Wolfgang v​on Pfalz-Zweibrücken überließ i​m Marburger Vertrag v​om 3. Oktober 1543 seinem Onkel u​nd bisherigen Vormund Ruprecht u​nd dessen Nachkommen d​ie Ämter Lauterecken u​nd Veldenz, d​azu das Amt Remigiusberg b​ei Kusel u​nd das Jettenbacher Gericht a​ls eigene Herrschaft. Damit w​urde das Fürstentum Pfalz-Veldenz begründet, d​as 1553 i​m Heidelberger Sukzessionsvertrag u​m die Grafschaft Lützelstein, d​ie Hälfte d​er Herrschaft Guttenberg u​nd zwei Drittel v​on Alsenz erweitert w​urde und b​is zum Jahr 1694 existierte.

Ruprecht verstarb 1544 a​uf seiner Burg Gräfenstein u​nd wurde i​n der Alexanderskirche i​n Zweibrücken beigesetzt.

Ehe und Nachkommen

Ruprecht heiratete a​m 28. Juni 1537 Ursula (1515–1601), Tochter d​es Wild- u​nd Rheingrafen Johann VII. z​u Salm-Kyrburg, m​it der e​r folgende Kinder hatte:

⚭ 1558 Markgraf Karl II. von Baden-Durlach (1529–1577)
⚭ 1563 Prinzessin Anna Maria von Schweden (1545–1610)
  • Ursula (1543–1578)
⚭ 1578 Graf Wirich VI. von Daun-Falkenstein (1539–1598)

Literatur

  • Theodor Julius Ney: Ruprecht, Pfalzgraf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 740–743.
  • Paul Kittel: Georg Hans (1543 – 1592), deutsche Ausgabe, Drulingen 2003, S. 26–33, ISBN 2-913162-21-5
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