Runenstein von Stenkvista
Der Runenstein von Stenkvista Sö 111, steht in der Nähe der Kirche von Stenkvista, zwei Kilometer östlich von Skogstorp in Södermanland in Schweden. Der Runenstein verfügt über eine Darstellung von Thors Hammer Mjölnir. Er ist einer von wenigen Steinen in Dänemark und Skandinavien, die eine Widmung an Thor enthalten. Die meisten Runensteine stammen aus der Wikingerzeit (800–1050 n. Chr.). Die Beschriftung von Steinen begann jedoch bereits im 4. und dauerte bis ins 12. Jahrhundert.
Beschreibung
Der 2,2 m hohe Runenstein ist aus Granit. Er wird als Schlangenbandstein klassifiziert, bei denen der (meiste) Text in Bändern aus Schlangen steht. Der Runenmeister ordnete das Design hier so, dass sich die Runen þiuþmunt (für den Namen des Mannes) und Fathur * sin (für „ihren Vater“) unter dem hängenden Thorhammer befinden. Die auf mehreren Runensteinen in Schweden und Dänemark eingeritzten Thorhämmer wurden, vielleicht als heidnische Reaktion auf die Verwendung des christlichen Kreuzes auf anderen Runensteinen, aufgebracht. Der Runentext besagt, dass der Stein ein Denkmal von drei Söhnen für ihren Vater Þjóðmundr ist. Zwei heidnische Götter erscheinen als theophore Namenselemente in zwei aufgeführten Namen. Der Name Freygeirr wird übersetzt mit „Freyr's Sperr“ und Þorgautr als „Thor-Gott“. Freygeirr ist auch der Name eines Wikingerhäuptlings, der um 1050, Leidangs nach Finnland und Estland anführte.
Inschrift
Übertragung der Runenschrift in lateinische Schrift
- * helki * auk * fraykai * auk * þorkautr * raistu * merki * siRun * at * þiuþmunt * faþur * sin
Übertragung ins Altnordische
- Helgi ok Freygeirr ok Þorgautr reistu merki sí(g)rún/sírýn at Þjóðmund, fôður sinn.
Übersetzung
- „Helgi und Freygeirr und Þorgautr errichteten (diesen Stein) mit Siegrunen zum Andenken an Þjóðmundr ihren Vater.“
Andere Thorsteine
Andere Runensteine oder Inschriften mit der Darstellung von Thors Hammer sind die Runensteine U 1161 in Altuna (mit einer bildsteinhaften Darstellung von Thors Fischzug), Sö 86 in Åby, Sö 140 von Jursta, Vg 113 in Lärkegapet, Öl 1 in Karlevi, sowie DR 331 heute in Lund Schonen (alle in Schweden) und DR 26, DR 48 und DR 120 in Spentrup (in Dänemark, wo bildliche Darstellungen im Gegensatz zu Schweden, selten sind).
In der Nähe steht der Runenstein von Kolunda.
Literatur
- Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid. Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8 (Politikens håndbøger).
- Mårten Stenberger: Nordische Vorzeit. Band 4: Vorgeschichte Schwedens. Wachholtz, Neumünster 1977, ISBN 3-529-01805-8.
Weblinks
- Runenstein von Stenkvista – Eintrag in der Datenbank „Fornsök“ des Riksantikvarieämbetet (schwedisch)