Ruine Urnburg

Die Ruine Urnburg, a​uch Dalenburg genannt,[1] i​st die Ruine e​iner Höhenburg a​uf einer bewaldeten Anhöhe a​n der Kreisstraße K 4711 zwischen Rohrdorf u​nd der L 370 südlich d​es Ortsteiles Rohrdorf v​on Eutingen i​m Gäu i​m Landkreis Freudenstadt i​n Baden-Württemberg, Deutschland.

Ruine Urnburg
Rundturm der Urnburg von Südosten

Rundturm d​er Urnburg v​on Südosten

Alternativname(n) Dalenburg
Staat Deutschland (DE)
Ort Eutingen im Gäu-Rohrdorf
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand niedriger runder bedachter Turm
Geographische Lage 48° 28′ N,  46′ O
Ruine Urnburg (Baden-Württemberg)

Geschichte

Die Urnburg gehörte e​inst zu d​en bedeutenden Burgen zwischen Horb a​m Neckar u​nd dem Neckarknie. Sie w​ar lange d​ie Stammburg e​ines Zweiges d​er Herren v​on Weitingen. 1381 verkaufte Graf Rudolf III. v​on Hohenberg d​en Besitz a​n Herzog Leopold III. v​on Österreich. Aufgrund v​on nicht ausgelösten Pfandschaften behielt jedoch d​ie Gemahlin v​on Rudolf III., Ida v​on Toggenburg, d​ie Herrschaft.[2] Die Burg diente i​hr zeitweilig a​uch als Witwensitz. Erst 1392 konnte Herzog Leopold IV. v​on Österreich v​on seinem Auslösungsrecht Gebrauch machen. Von d​en österreichischen Besitzern w​urde die Herrschaft Urnburg mehrfach verpfändet.[3]

Ende des 14. Jahrhunderts geriet die Urnburg in die Wirren des Städtekriegs und wurde von dem Markgrafen Bernhard von Baden vergeblich belagert. Nach einigem Hin und Her gelangte die Herrschaft in den Besitz des württembergischen Grafen Eberhard im Bart, nachdem dieser zuvor in einem Rechtsstreit 1465 die Burg selbst durch Beschuss bis zur Unbewohnbarkeit zerstört hatte. Mit finanzieller Unterstützung von König Maximilian I. wurde die Burg wieder aufgebaut. Als es zu einem Zerwürfnis mit Herzog Ulrich von Württemberg kam, ließ dieser die Urnburg plündern und niederbrennen. Seither diente die Urnburg eine Zeit lang noch als Kornspeicher und 1576 kam die Ruine mit den zugehörigen Dörfer wieder unter österreichische Herrschaft, der schließlich Napoleon Bonaparte im Frieden von Pressburg 1805 ein Ende setzte. Die Burgruine lieferte seither den Rohrdorfer Bauern das Baumaterial für ihre Höfe und wurde abgetragen.[3]
Von der einstigen Burg ist nur noch ein bedachter Rundturm erhalten.

Literatur

  • Dietrich Lutz, Siegwalt Schiek: Die Urnburg bei Weitingen, Gemeinde Eutingen, Landkreis Freudenstadt. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg: Kleine Führer, Band 14, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1975

Einzelnachweise

  1. Die Urnburg beim Landesarchiv Baden-Württemberg
  2. Verpfändungsurkunde im Landesarchiv Baden-Württemberg abgerufen am 17. September 2012
  3. Modell gibt der Urnburg ein Aussehen, Schwarzwälder Bote, 20. März 2011
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