Rui Costa (Fußballspieler)
Rui Manuel César Costa ['ʀui 'manuɛɫ 'sezar 'cɔʃta] (* 29. März 1972 in Amadora) ist ein ehemaliger portugiesischer Fußballspieler.
Rui Costa | ||
Rui Costa, 2007 | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Rui Manuel César Costa | |
Geburtstag | 29. März 1972 | |
Geburtsort | Amadora, Portugal | |
Größe | 180 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1977–1990 | Benfica Lissabon | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1990–1994 | Benfica Lissabon | 122 (18) |
1990–1991 | → AD Fafe (Leihe) | 38 | (6)
1994–2001 | AC Florenz | 215 (38) |
2001–2006 | AC Mailand | 124 | (4)
2006–2008 | Benfica Lissabon | 43 | (5)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1993–2004 | Portugal | 94 (26) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Zunächst in der Verteidigung eingesetzt, spielte er schon bald im offensiven Mittelfeld. In der Nationalmannschaft gehörte er zusammen mit Luís Figo zur Goldenen Generation Portugals.
Heute ist er in der sportlichen Leitung von Benfica Lissabon tätig.
Karriere
Verein
Im Alter von fünf Jahren begann Costa beim Damaia Ginásio Clube mit dem Indoor-Fußball. Im Alter von zehn Jahren bestritt er ein Probetraining bei Benfica Lissabon. Betreut wurde dieses durch Portugals Fußballlegende Eusébio, welcher schon damals von den Fähigkeiten Costas begeistert war. Anschließend wurde er in das Fußballinternat Benficas aufgenommen, wo er bis 1990 spielte. In seiner ersten Saison im Männerbereich wurde er an den AD Fafe ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Beim unterklassigen Verein zeigte er gute Leistungen und war Stammspieler. 1991 stieß er dann endgültig zum Profikader von Benfica Lissabon, wo er bis 1994 blieb. Mit Benfica gewann er 1993 den nationalen Pokalwettbewerb und 1994 die nationale Meisterschaft. Im Sommer 1994 bot die AC Florenz 6 Millionen € für den jungen Mittelfeldspieler. Benfica, damals mit finanziellen Problemen behaftet, stimmte dem Wechsel zu und ließ Costa nach Italien ziehen. Sieben Jahre spielte Costa für die Fiorentina, wobei er zweimal den italienischen Pokalwettbewerb (1996, 2001) gewinnen konnte. Während dieser Zeit wurde er mehrfach als bester Zehner Italiens geehrt. Durch starke Leistungen wurde er immer wieder mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht, blieb dem ACF aber immer treu. Erst als Florenz zur Saison 2001/02 Insolvenz anmelden musste, entschied sich Costa für einen Wechsel. Damaliger Trainer in Florenz war Fatih Terim. Als dieser im Sommer 2001 zum AC Mailand wechselte, nahm er Costa mit. Für Mailand war Costa der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Insgesamt 42 Millionen € wurden an Florenz überwiesen. Bei den Rossoneri hatte Costa wohl seine erfolgreichste Zeit. In fünf Jahren dort gewann er je einmal die italienische Meisterschaft, die Coppa Italia, die Supercoppa Italiana, die UEFA Champions League und den Europäischen Supercup. In den ersten beiden Jahren war Costa unumstritten im Mittelfeld, rückte aber danach immer mehr in den Schatten des brasilianischen Wunderkinds Kaká. Von da an fand sich Costa meistens auf der Auswechselbank wieder und ihm blieb oft die Rolle des Zuschauers.
Am 25. Mai 2006 wurde bekannt, dass Costa wieder zu seinem Heimatverein Benfica wechseln wird. Beide Vereine und der Spieler einigten sich auf einen Wechsel zur neuen Saison. Am 11. Mai 2008 bestritt er sein letztes Profifußballspiel gegen Vitória Setúbal. Anschließend erklärte er seinen Rücktritt.
Nationalmannschaft
Seit er 1991 (gerade erst in den Nationalkader einberufen) bei der Juniorenweltmeisterschaft den entscheidenden Elfmeter im Endspiel gegen Brasilien erzielte und Portugal damit Juniorenweltmeister wurde, galt er in seiner Heimat als Nationalheld. Dieser Cup-Gewinn und der zwei Jahre zuvor erste errungene Titel (noch ohne Costa) im Jugendbereich, war die Geburtsstunde der Goldenen Generation Portugals. Viele Anhänger erhofften sich in den kommenden Jahren große Erfolge im Männerbereich. Zu einem Titel schaffte es die Goldene Generation allerdings nie.
1993 wurde er das erste Mal in die Portugiesische Fußballnationalmannschaft einberufen. Nach der Europameisterschaft im Jahr 2004 erklärte er seinen Abschied aus der Nationalmannschaft. Für die Fußball-Europameisterschaft 1996, die EM 2000, die EM 2004 und die Weltmeisterschaft 2002 war Costa nominiert.
Siehe auch:
Erfolge
Nationalmannschaft
- Juniorenweltmeister: 1991
- Europameisterschafts-Zweiter: 2004
Benfica Lissabon
AC Florenz
AC Mailand
- UEFA Champions League: 2003
- UEFA Super Cup: 2003
- Italienische Meisterschaft: 2004
- Italienischer Pokal: 2003
- Italienischer Supercup: 2004
Auszeichnungen
- UEFA Euro All-Star-Team: 1996, 2000
- FIFA 100
- Orden des Infanten Dom Henrique: 2004
Weblinks
- Rui Costa in der Datenbank von fussballdaten.de
- Rui Costa auf footballdatabase.com
- Rui Costa auf der Website der UEFA
- Spielerprofil in der Hall of Fame des A.C. Milan