Rudoltovice

Rudoltovice (deutsch Rudelzau) i​st ein aufgelassenes Dorf a​uf dem Truppenübungsplatz Libavá i​m Okres Olomouc i​n Tschechien.

Steinernes Denkmal, das von einheimischen deutschen Vertriebenen erbaut wurde.
Rudoltovice (Ruine am Fuße des Dorfes)

Geschichte

Rudelzau wurde 1394 zuerst erwähnt. Bis 1918 lautete die tschechische Bezeichnung des Ortes Rudoltice. Es lag an einem Hang südlich der Oder. Die Kreisstraße von Potštát nach Budišov führte durch das Zentrum des Dorfes, am nördlichen Ende des Dorfes zweigte die Straße nach Město Libavá ab. Seit dem Mittelalter wurden hier Silber und Blei abgebaut. Im Jahre 1711 befreite der Besitzer der örtlichen Herrschaft aus dem Geschlecht der von Walderode die Siedler von Rudoltovice von der Fronarbeit.[1] Im Jahr 1758 wurden 2/3 des Ortes sowie die damalige Holzkirche durch einen Brand zerstört. 1758–1760 wurde eine neue Kirche im barocken Stil errichtet.[2] Eine Schule wird in Rudoltovice 1779 erwähnt, ein eigenes Schulgebäude wurde 1817 errichtet und 1887 aufgestockt.[3] Neben der städtischen Schule gab es ab 1925 eine zweijährige landwirtschaftliche Volksschule. Es hatte 1920 996 Einwohner[4]; 1939 waren es 1069.[5] Der landwirtschaftlich geprägte Ort gehörte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Bärn.

Die Einwohner wurden größtenteils 1946 vertrieben u​nd der Ort i​m Rahmen d​er Errichtung d​es Truppenübungsplatzes Libavá zerstört. Das Gelände d​es Ortes l​iegt im Sperrgebiet. Seit d​em Jahr 2000 erinnert e​in außerhalb d​es alten Ortskerns gelegener Gedenkstein a​n den Ort.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis in die Gegenwart
Jahr Einwohner Anzahl der Häuser
1835947140
18851203167
1921998 (davon 5 Tschechen)227
19441.067 ?
Gegenwart00

(Quelle für 1835–1921)[6]

Veranstaltungen

Rudoltovice befindet s​ich innerhalb d​es absoluten Sperrgebietes. Obwohl d​er Truppenübungsplatz einmal i​m Jahr a​m 1. Mai während d​er Fahrradtouristikaktion „Bílý kámen“[7] geöffnet ist, befindet s​ich Rudoltovice a​uf keiner d​er zugelassenen Transitrouten u​nd ist d​aher das g​anze Jahr über unzugänglich.

Galerie

Literatur

  • Herbert Kolb: Heimatgedenkbuch Rudelzau. Ludwigsburg 1988.

Einzelnachweise

  1. tschechischer Text auf www.baerner-laendchen.de/Rudelzau.htm
  2. http://www.baerner-laendchen.de/Rudelzau.htm
  3. tschechischer Text auf www.baerner-laendchen.de/Rudelzau.htm
  4. www.baerner-laendchen.de
  5. Landkreis Bärn (Memento vom 27. Juni 2007 im Internet Archive)
  6. Malý, Joseph: Rudoltovice - Rudelzau. Hrsg.: Musejní spolek v Brně. 1931, Vlastivěda moravská II, [Díl V místopisu]. Místopis Moravy. Olomoucký kraj. Libavský okres, S. 215–217 (tschechisch, ndk.cz).
  7. http://www.bilykamen-libava.cz

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