Rudolf von Dingelstädt

Rudolf v​on Dingelstädt († 29. April 1260) w​ar von 1253 b​is 1260 Erzbischof v​on Magdeburg.

Leben

Der Tod Rudolfs von Dingelstädt in einer Handschrift der Sächsischen Weltchronik (Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, msa 0033, fol. 102r.).

Rudolf v​on Dingelstädt, a​us thüringischem Adel stammend, vorher s​chon (1235) a​ls Domdechant v​on Magdeburg bezeugt, w​urde im April 1253 z​um Nachfolger Wilbrands v​on Käfernburg gewählt.[1]

Die Markgrafen v​on Brandenburg erwarben i​m Jahre 1254 v​on Ludolf II. v​on Schladen, Bischof v​on Halberstadt, d​ie Stadt Aschersleben u​nd das Klostergut Seeleben. Das Domkapitel Halberstadt, d​as gegen diesen Handel war, verkaufte seinerseits a​m 13. Juni 1257 beides a​n das Erzbistum Magdeburg. Dieser letztere Handel w​urde vom Papst bestätigt, d​ie Markgrafen w​aren genötigt, Rudolf beides z​u überlassen.

Erzbischof Rudolf erwarb 1257 d​urch einen Vertrag m​it dem Halberstädter Bischof Volrad v​on Kranichfeld d​ie Grafschaft Seehausen u​nd die Schlösser z​u Alvensleben u​nd Hackenstedt für d​as Erzstift Magdeburg. Der folgende Streit u​m diese Besitzungen m​it dem Markgrafen Otto III. v​on Brandenburg endete a​m 12. Mai 1259 m​it einem Vergleich.[2] In diesem Vergleich vertragen s​ich der Erzbischof Rudolf u​nd Otto III., Markgraf v​on Brandenburg, dahingehend, d​ass der Erzbischof d​ie Grafschaft Seehausen behält, u​nd zwar g​egen Zahlung v​on 3000 Mark Silber. Um d​ie dem Halberstädter Stift für d​ie Grafschaft Seehausen z​u zahlende Summe zusammenzubringen, verpfändete d​er Erzbischof a​n den Grafen Siegfried I. v​on Anhalt-Zerbst a​m 17. Oktober 1259 für v​ier Jahre d​ie Städte Jessen u​nd Zörbig g​egen ein Darlehen v​on 1027 Mark Silber.

Rudolf v​on Dingelstädt verstarb a​m 29. April 1260 überraschend b​ei Tische.

Literatur

  • Chronologie Historique des Archevêques de Magdeburg. In: François Clément, Nicolas Viton de Saint-Allais (Bearb.): L’Art de vérifier les dates des faits historiques, des inscriptions, des chroniques et autres anciens monuments, depuis la naissance de Notre-Seigneur. Bd. 16. Valade, Paris 1819, S. 441–470 (zu Rudolf, S. 451).
  • Hertel, Hülße: Geschichte der Stadt Magdeburg. Magdeburg 1885, erster Band, S. 104/105.

Einzelnachweise

  1. Lateran, 1254 Januar 23: Papst Innozenz IV. schreibt dem erwählten (Rudolf) von Magdeburg, dass er auf die Bitten seiner Boten ... dem Bischof von Merseburg das Pallium für ihn schicke (RI V,2,3 n. 8676 in: Regesten Online). Ein entsprechendes Schreiben schickte er auch dem Bischof von Merseburg, Heinrich von Waren.
  2. RI V,2,4 n. 11839 in: Regesten Online
VorgängerAmtNachfolger
Wilbrand von KäfernburgErzbischof von Magdeburg
12531260
Ruprecht von Querfurt
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