Rudolf Stempel

Rudolf Stempel (* 25. April 1879 i​n Pulsnitz; † 19. Oktober 1936 i​n Leipzig, vollständiger Name: Heinrich Rudolf Stempel) w​ar ein evangelischer Pfarrer, Mitarbeiter d​er Inneren Mission u​nd Lehrer. Er g​ilt als Märtyrer d​er Evangelischen Kirche.

Grabstein in Pulsnitz

Leben

Rudolf Stempel w​ar das zweite Kind v​on Flora, geb. Schiebler u​nd dem Kaufmann Alfred Stempel.

Stempel besuchte zunächst die Bürgerschule in Pulsnitz und dann die Fürstenschule St. Afra in Meißen. Danach studierte er in Berlin, Kiel und Leipzig Theologie. Von 1907 bis 1909 war er zunächst in Dresden als Lehrer, Hauslehrer und im Dienst der Inneren Mission tätig. Anschließend war er Pfarrer in Neukirch/Lausitz und Liebenau, später Divisionspfarrer in Bautzen und an der Kirche Gröba in Riesa.[1]

Er w​ar Mitglied d​er Bekennenden Kirche u​nd ebenfalls i​n der Inneren Mission tätig. Stempel verstarb i​n der Uniklinik Leipzig a​n den Folgen d​er 1934 erlittenen Folter i​m KZ Hohnstein, a​ls offizieller Grund w​urde schweres Nervenleiden angegeben.

Er w​ar mit Dorothea, geb. Knaur verheiratet u​nd hatte z​wei Töchter u​nd einen Sohn.

Ehrungen

Nach Stempel i​st im Riesaer Ortsteil Gröba d​ie Rudolf-Stempel-Straße benannt s​owie das Christliche Gymnasium „Rudolf Stempel“ i​n Riesa.

Literatur

  • Lausitzer Almanach 3/2008
  • Werner Oehme: Märtyrer der evangelischen Christenheit: 1933–1945. 29 Lebensbilder. Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 1979 (2. Auflage 1980, 3., überarbeitete Auflage 1985)
  • Björn Mensing, Heinrich Rathke: Mitmenschlichkeit, Zivilcourage, Gottvertrauen: evangelische Opfer von Nationalsozialismus und Stalinismus. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2003 ISBN 9783374020577, S. 41–43
  • Thomas Mielke: Märtyrer der Kirche bekommt Gedenkstätte. In: Sächsische Zeitung, 16. November 2009.
  • Thomas Piesker: Der Gelehrte von Gröba. In: Sächsische Zeitung, 17. Januar 2004.

Fußnoten

  1. Konstantin Hermann, Gerhard Lindemann (Hrsg.): Zwischen Christuskreuz und Hakenkreuz: Biografien von Theologen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens im Nationalsozialismus (= Berichte und Studien. Band 75). Vandenhoeck & Ruprecht, 2017, ISBN 978-3-8471-0726-2, S. 246 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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