Rudolf Junk

Rudolf Junk (* 23. Februar 1880 i​n Wien; † 20. Dezember 1943 i​n Rekawinkel, Niederösterreich) w​ar ein österreichischer Grafiker u​nd Maler. Er entwarf zahlreiche österreichische Kronen- u​nd Schillingbanknoten.

Mein Haus (1919)

Leben und Wirken

Junk, Sohn d​es Bautechnikers David Valentin Junk[1] u​nd dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Klier,[2] besuchte zuerst Kindergarten u​nd Volksschule i​n Wien, b​evor er 1894 a​n das Stiftsgymnasium Melk wechselte. Dort zählten Leopold Blauensteiner u​nd Richard Kurt Donin (die beiden machten s​ich später a​ls Maler bzw. Kunsthistoriker e​inen Namen) z​u seinen Klassenkameraden.[3] Danach studierte e​r Germanistik u​nd (Keltische Philologie) a​n der Universität Wien, w​o er 1903 a​uf Basis d​er Dissertation Über d​ie Bamberger Glaubens- u​nd Beichtformel u​nd das Stück v​on Himmel u​nd Hölle z​um Dr. phil. promoviert wurde.[4] Von 1903 b​is 1908 besuchte e​r die Spezialschule Heinrich Leflers a​n der Akademie d​er bildenden Künste i​n Wien.

Ab 1909 arbeitete e​r als Grafiker für d​ie Österreichische Staatsdruckerei u​nd entwarf b​is zu seinem Tod insgesamt 24 (in Umlauf gebrachte) Banknoten, außerdem Wertpapiere, Brief- u​nd Stempelmarken.[5] Von 1909 b​is 1922 w​ar er Mitglied d​es Wiener Hagenbundes, v​on 1912 b​is 1918 Künstlerischer Beirat d​er Akademie für Musik u​nd darstellende Kunst Wien u​nd von 1924 b​is 1943 Direktor d​er Graphischen Lehr- u​nd Versuchsanstalt i​n Wien.

Sein Bruder Victor Junk (1875–1948) w​ar Musik- u​nd Tanzwissenschaftler.[2]

Arbeiten

  • —, Emil Schiller: Der Huldigungsfestzug. Eine Schilderung und Erklärung seiner Gruppen. Kaiser-Jubiläums-Festlichkeiten Wien 1908. Verlag des Zentral-Komitees der Kaiserhuldigungs-Festlichkeiten, Wien 1908.
  • Kalender auf das Jahr 1908. Originalholzschnitte von Rudolf Junk. Christoph Reisser’s Söhne, Wien 1908.
  • (Hauptwerk:) Sechzehn kleine Lieder von Goethe, 1918–23. (In Holz geschnitten, mit farbigen Initialen und Randleisten).[6]
  • —, Richard Kurt: Holzschnitt. In: Österreichische Exlibris-Gesellschaft: Jahresgabe der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft. Wien 1921, ZDB-ID 553306-5.
  • Österreichische Buchkultur. Buchgewerbehaus, Wien 1934.
  • Fünfzig Jahre Graphische Lehr- und Versuchsanstalt. Vortrag im Wiener Rundfunk am 1. März 1938. Einleitung zum Jubiläumswerke „Bilder aus Österreich“. Wien 1938.
  • — (Hrsg.): Bilder aus Österreich. Arbeitsproben der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt aus Anlass ihres fünfzigjährigen Bestehens. Wien, 1. März 1938. Selbstverlag, Wien 1938.
  • Carl Kampmann, — (Bearb.): Die graphischen Künste. 6., vermehrte und verbesserte Auflage. Sammlung Göschen, Band 75, ZDB-ID 842269-2. de Gruyter, Berlin (u. a.) 1941. (Erste Auflage, Leipzig 1898. – Volltext online).

Siehe auch

Literatur

  • Junk Rudolf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 152.
  • Arpad Weixlgärtner: Dr. Rudolf Junk, der Schöpfer des neuen Universum-Umschlags. Mit 21 Abbildungen nach graphischen Schöpfungen Dr. Rudolf Junks. In: Reclams Universum 34 (1918), S. 245–249.
  • Tobias G. Natter: Die verlorene Moderne. Der Künstlerbund Hagen 1900–1938. Eine Ausstellung der Österreichischen Galerie im Schloß Halbturn, Burgenland. 7. Mai bis 26. Oktober 1993. Wechselausstellung der Österreichischen Galerie, Band 172, ZDB-ID 1172442-0. Österreichische Galerie, Wien 1993, OBV.
  • Tobias G. Natter: Rudolf Junk. Leben und malerisches Werk, in: Rudolf Junk. Bilder von 1903-1907. Katalog der Galerie Walfischgasse Wien, Wien 2000, OBV.
  • Alice Proché: Das malerische Werk von Rudolf Junk. Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2008. – Volltext online.
Commons: Rudolf Junk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. OBV.
  2. Helge Mayr: Victor Junk (Memento des Originals vom 1. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.traunmusik.at. In: traunmusik.at, abgerufen am 6. März 2013.
  3. Proché, S. 13.
  4. OBV.
  5. Von Rudolf Junk entworfene Banknoten (Memento des Originals vom 10. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geldschein.at
  6. ÖBL, Band 3, S. 152.
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