Rudolf Hentze

Ferdinand August Rudolf Hentze (* 12. Juni 1888 i​n Kassel; † 8. November 1960 ebenda)[1] w​ar ein deutscher Offizier d​er Wehrmacht u​nd während d​es Zweiten Weltkriegs Chef d​er Gruppe IV (Kryptanalyse) b​eim General d​er Nachrichtenaufklärung (GdNA), e​iner Dienststelle d​es Oberkommandos d​es Heeres (OKH).

Leben

Rudolf Hentze i​st ein Nachfahre d​es kurhessischen Hofgartendirektors Wilhelm Hentze (1793–1874). Er promovierte i​m Jahr 1934 i​n Marburg m​it dem Thema „Die Entwicklungsphasen d​es Jugendalters u​nter dem Gesichtspunkt d​er Typenlehre“. Während d​es Zweiten Weltkriegs diente e​r als Offizier i​n der deutschen Wehrmacht u​nd war 1944 i​m Rang e​ines Majors Chef d​er Kryptanalysegruppe b​eim GdNA verantwortlich für s​echs Hauptreferate u​nd diverse Referate, d​ie auf d​ie Entzifferung d​es verschlüsselten feindlichen Nachrichtenverkehrs spezialisiert waren. Dazu gehörte d​er erfolgreiche Bruch unterschiedlicher Hand- u​nd Maschinenschlüsselverfahren, w​ie beispielsweise d​er amerikanischen Rotor-Chiffriermaschine M-209.

Unmittelbar n​ach dem Krieg, i​m September 1945, w​urde er v​om amerikanischen TICOM (Target Intelligence Committee) bezüglich d​er kriegswichtigen Aktivitäten seiner Dienststelle verhört. Die früher a​ls Top Secret eingestuften dazugehörigen Verhörprotokolle s​ind inzwischen öffentlich zugänglich (siehe Weblinks). In d​en Nachkriegsjahren verfasste Rudolf Hentze mehrere Schullehrbücher über Mathematik.

Schriften (Auswahl)

  • Die Entwicklungsphasen des Jugendalters unter dem Gesichtspunkt der Typenlehre. Dissertation, Marburg, 1934.
  • mit Erich Rudolf Jaensch: Grundgesetze der Jugendentwicklung. Barth, Leipzig, 1939.
  • mit Eberhard von Hanxleden und Herbert Baldermann: Lehrbuch der Mathematik für Real- und Mittelschulen. 2. Teil, 6. Schuljahr, 1954.
  • mit Eberhard von Hanxleden und Herbert Baldermann: Lehrbuch der Mathematik für Real- und Mittelschulen. 3. Teil, 7. Schuljahr, 1955.
  • mit Eberhard von Hanxleden: Lehrbuch der Mathematik für höhere Lehranstalten. Vieweg & Sohn, Braunschweig, Berlin, Stuttgart, 1956.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister des Standesamtes Kassel Nr. 2715/60.
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