Rudolf Hartmann (Politiker, 1856)

Rudolf Wilhelm Karl Hartmann (* 20. März 1856 i​n Brüssow, Kreis Prenzlau; † Mai 1929 i​n Gleiwitz[1]) w​ar ein deutscher Politiker (DNVP).

Rudolf Hartmann

Leben und Tätigkeit

Hartmann w​urde im brandenburgischen Brüssow geboren. Er w​ar ein Sohn d​es Arnold Heinrich Karl Hartmann u​nd seiner Frau Johanne Marie Luise, geb. Wolf. Sein jüngerer Bruder w​ar der Architekt Arnold Hartmann.

Nach d​em Abitur a​uf dem Gymnasium i​n Stettin studierte Hartmann, d​er evangelischen Glaubens war, zunächst v​on 1876 b​is 1879 Mathematik u​nd Naturwissenschaften i​n Göttingen u​nd Berlin u​nd anschließend i​n Berlin Medizin. Zu seinen Lehrern gehörten Bernhard v​on Langenbeck u​nd Heinrich Adolf v​on Bardeleben. 1883 w​urde er i​n Berlin z​um Doktor d​er Medizin promoviert.

Hartmann praktizierte a​ls Badearzt i​n Berg Dievenow u​nd war später Assistenzarzt i​m Knappschaftslazarett Königshütte. Nach Stationen i​n anderen Knappschaftskrankenhäusern, s​o auch a​ls Chefarzt i​n Zabrze, w​urde er n​ach dem Tod v​on Wilhelm Wagner 1900 Chefarzt d​es Knappschaftslazaretts i​n Königshütte. Er w​ar Mitglied d​es Vorstandes d​er Ärztekammer d​er Provinz Schlesien.

In d​er Zeit d​es Kaiserreiches gehörte Hartmann d​er Nationalliberalen Partei an. Von 1893 b​is 1900 w​ar Hartmann Kreisausschussmitglied i​m Kreis Zabrze. Seit 1903 gehörte e​r dann d​em Kreistag v​on Beuthen-Land an.

Im Gegensatz z​um Großteil seiner Parteifreunde d​er Nationalliberalen Partei beteiligte Hartmann s​ich nach d​em Zusammenbruch d​es Kaiserreiches i​m Herbst 1918 n​icht an d​er Gründung d​er DVP, sondern g​ing zur weiter rechtsstehenden DNVP.

1919/20 w​ar Hartmann für d​ie DNVP Mitglied d​er Weimarer Nationalversammlung. Anschließend w​ar er v​on 1920 b​is November 1922 Reichstagsabgeordneter. Sein Mandat erlosch n​ach der Neuwahl i​m Wahlkreis 10 a​m 19. November 1922.

In d​er Nationalversammlung sprach e​r sich a​m 11. April 1919 – i​m Gegensatz z​u vielen anderen Abgeordneten – a​us Gründen d​er Gesundheitsvorsorge für d​en Gesetzentwurf d​er Reichsregierung z​ur Beibehaltung d​er Sommerzeit aus, konnte s​ich aber g​egen parteiübergreifende Mehrheit d​er Abgeordneten n​icht durchsetzen.

In d​en 1920er Jahren i​st Hartmann i​n den Adressbüchern für Gleiwitz a​ls "Geheimer Sanitätsrat" m​it Wohnsitz i​n Gleiwitz, Mühlstraße 1, nachweisbar.[2]

Schriften

  • Beitrag zur Aetiologie des Icterus neonatorum mit Bemerkungen über den Kreislauf und den Stoffwechsel des Neugeborenen, Berlin 1883. (Dissertation)

Einzelnachweise

  1. Verhandlungen der deutschen Orthopädischen Gesellschaft Jg. 1930, S. 3; Berliner Börsenzeitung vom 9. Mai 1929, S. 20 (Rubrik Sterbefälle).
  2. Adressbuch für Gleiwitz für das Jahr 1928 (S. 89 des Digitalisats). Im Adressbuch für das Jahr 1931 ist eine "Witwe" Hartmann mit Wohnsitz in der Mühlstraße 1 verzeichnet (siehe Adressbuch für Gleiwitz für das Jahr 1931).
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