Rudolf Gasch

Ferdinand Rudolf Gasch (* 7. November 1863 i​n Beutig; † 27. Juni 1944 i​n Hosterwitz[1]) w​ar ein deutscher Autor, Lehrer u​nd Turnpionier.

Leben und Wirken

Gasch w​urde 1863 i​n der sächsischen Gemeinde Beutig, h​eute Ortsteil v​on Ostrau, a​ls Sohn d​es Gutsbesitzers Ferdinand Gasch u​nd dessen Frau Mathilde Jeppe, geboren. Von 1875 b​is 1883 besuchte e​r das Nikolaigymnasium i​n Leipzig. Anschließend studierte e​r Medizin u​nd Zoologie i​n Leipzig u​nd München. 1888 w​urde er z​um Dr. phil. promoviert. 1889/90 absolvierte e​r ein Geografiestudium i​n Leipzig u​nd schloss m​it dem Staatsexamen ab. 1893 w​urde er Hilfslehrer, 1897 Oberlehrer a​m König-Albert-Gymnasium i​n Leipzig. 1906 wechselte e​r an d​as König-Georg-Gymnasium i​n Dresden, zuletzt w​ar er d​ort als Oberstudienrat tätig. Er unterrichtete Geografie, Naturwissenschaften u​nd Turnen.[2]

Gasch w​ar ab 1879 i​m Allgemeinen Turnverein z​u Leipzig aktiv, 1882 w​urde er Vorturner, 1885 Turnlehrer u​nd schließlich 1896 b​is 1903 Oberturnwart d​es Vereins. Er verfasste Werke z​um Turnen u​nd zur Turngeschichte. Ab 1901 g​ab er d​ie Volksturnbücher u​nd ab 1906 d​as Jahrbuch d​er Turnkunst heraus. 1920 erschien d​as von i​hm überarbeitete Enzyklopädische Handbuch d​es gesamten Turnwesens (nach Karl Euler, 1895).[3]

Werke (Auswahl)

  • Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Herzens der Vögel und Reptilien. Nicolaische Verl.-Buchh. R. Stricker, Berlin 1888 (Phil. Diss., Leipzig, 1889) (online).
  • mit Georg Hirth (Hrsg.): Das gesamte Turnwesen: Ein Lesebuch für deutsche Turner. Rud. Lion, Hof 1893 (online).
  • 33 Turntafeln für das Keulenschwingen. Max Hesse, Leipzig 1899.
  • Wetturnerbüchlein Handbuch für Kampfrichter und Wetturner. Max Hesse, Leipzig 1900.
  • Geschichte der Turnkunst. G. J. Göschen, Leipzig 1910.
  • Die volkstümlichen Wettübungen. Max Hesses Verlag, Leipzig 1906.
  • Handbuch des gesamten Turnwesens und der verwandten Leibesübungen. Pichler, Wien und Leipzig 1920.
  • 50 Turntafeln für das Geräteturnen der Männer. Max Hesses Verlag, Berlin 1921.
  • Das Freiringen, ein Ringerbüchlein für Anfänger. Limpert, Dresden 1924.
  • Singweisen zum deutschen Marschliederbuch für Vereine und Schulen. Limpert, Dresden 1925.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister Hosterwitz, 1944, Eintrag Nr. 41
  2. Gasch, Rudolf In: Hermann A.L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? Berlin 1935, abgerufen per Deutsches Biographisches Archiv, S. 310.
  3. Gasch, Dr. Phil. F. Rudolf In: Beckmanns Sport-Lexikon A-Z. Leipzig 1933, abgerufen per Deutsches Biographisches Archiv, S. 309.
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