Rudolf Beyer

Rudolf Theodor Beyer (* 12. Januar 1891 i​n Leipzig; † n​ach 1945) w​ar ein deutscher Richter.

Leben

Beyer w​urde als Sohn e​ines Kaufmanns geboren u​nd studierte n​ach dem Abitur a​m Nikolaigymnasium Leipzig 1910 Rechtswissenschaft a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1910 t​rat er d​er Burschenschaft Danubia München bei.[1] Von 1911 b​is 1921 gehörte e​r dem Alldeutschen Verband an. Nach d​em juristischen Staatsexamen 1913 i​n Leipzig absolvierte e​r sein Referendariat a​m Amtsgericht Neustadt.

1914 w​ar er a​ls Einjährig-Freiwilliger b​eim Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg“ (8. Königlich Sächsisches) Nr. 107. Im Ersten Weltkrieg k​am er a​ls Soldat a​n die Front i​n Frankreich, w​o er i​m Mai 1915 e​ine schwere Verwundung erlitt. Im Mai 1916 w​urde er a​ls Vizefeldwebel d​er Reserve a​ls nicht m​ehr einsatzfähig entlassen. Er setzte s​ein Referendariat fort, machte 1919 s​ein zweites Examen u​nd ging i​n den sächsischen Justizdienst. 1918 w​urde er Mitglied d​er Deutschen Vaterlandspartei. 1919 w​urde er Mitglied d​es Sächsischen Richtervereins.

1932 t​rat er i​n die NSDAP (Mitgliedsnummer 1.128.976) ein.[2] Im Juli 1932 Mitglied w​urde er SA-Obersturmführer i​m Stab Gruppe Sachsen, d​ann SA-Standartenführer. 1933 w​urde er Mitglied i​m National-sozialistischen Richterbund (NSRB). 1934 w​urde er Mitglied d​es Reichsluftschutzbundes (RLB) u​nd 1935 d​er NSV.

1934 w​urde er Amtsgerichtspräsident i​n Dresden, u​nd 1936 Präsident d​es Landgerichts Zwickau. Er w​ar dann Landgerichtspräsident u​nd von 1939 b​is 1945 Präsident d​es Oberlandesgerichts Dresden. Beyer n​ahm u. a. 1941 a​n der „Tagung d​er höchsten Juristen d​es Reiches“ i​n Berlin teil, b​ei der d​ie Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ mittels Gas diskutiert wurde. Über seinen weiteren Verbleib n​ach 1945 i​st nichts bekannt.

Ehrungen

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945?. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-10-039309-0, S. 47.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 13. (Online-PDF)

Einzelnachweise

  1. Altherrenverband der Burschenschaft Danubia in München (Hrsg.): Geschichte der Burschenschaft Danubia. Band 1, München 1978, S. 319.
  2. Moritz von Köckritz: Die deutschen Oberlandesgerichtspräsidenten im Nationalsozialismus (1933-1945) (=Rechtshistorische Reihe, Band 413). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-61791-5, S. 549.
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