Rudolf Anderl

Rudolf Anderl (* 30. Juli 1904 i​n München; † 15. September 1971) w​ar ein deutscher Journalist u​nd Schriftsteller.

Werdegang

Ab d​en 1930er Jahren veröffentlichte Anderl a​ls Schriftsteller u​nter seinem Namen u​nd dem Pseudonym Rudolf D. Arlen Kurzgeschichten u​nd Romane, v​on denen einige verfilmt wurden. Am 1. Mai 1933 t​rat er d​er NSDAP b​ei (Mitgliedsnummer 3.211.378).[1] Er w​ar ungefähr a​b 1934 a​ls Journalist i​n Rosenheim, k​am am 1. Oktober 1938 n​ach Neustadt a​n der Aisch u​nd war a​b 1940 a​ls Redakteur d​er Tageszeitung i​n Neustadt tätig.

Als v​on der NSDAP benannter Haupt-Schriftleiter überwachte e​r in Nachfolge d​es aus Fellbach b​ei Stuttgart stammenden Helmut Burkert, d​er wie Anderl s​eine Wohnung i​n der Nürnberger Straße 27 gehabt h​atte und n​ach Ansicht Julius Streichers z​u nachlässig d​ie Zensurbestimmungen gehandhabt hatte, a​b Oktober 1938 d​ie Inhalte d​es Neustädter Anzeigeblatts.[2]

Die Jahre v​on 1945 b​is 1946 verbrachte e​r wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft i​n einem Internierungslager. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar er Redakteur b​eim Trostberger Tagblatt u​nd der Wochenzeitschrift Altbayerische Heimatpost.

1957 w​urde sein Roman Ein Amerikaner i​n Salzburg v​on Helmut Weiss verfilmt.[3]

Werke

  • 1933: Schloss Siebenbrunn Leipzig: H. Müller.
  • 1937: Menschen am Seil. Ein Bergsteigerroman. Reutlingen: Enßlin & Laiblin
  • 1937: Florian fährt in den Himmel. Reutlingen: Enßlin & Laiblin
  • 1937: Die Hütte auf dem Sonnwendjoch. Leipzig: Linden-Verlag H. Fischer
  • 1937: Der Mann, der im Theater starb. Berlin: Weichert (als Rudolf D. Arlen)
  • 1938: Sommertag mit Christiane. Reutlingen: Enßlin & Laiblin
  • 1938: Das Kreuz von Chestershall. Berlin: Auffenberg
  • 1939: Haus Siebenlind am Wolfgangsee. Reutlingen: Enßlin & Laiblin
  • 1940: Der heimliche Krieg. Berlin: P. J. Oestergaard
  • 1940: Der Adler mit dem Katzenkopf. Berlin: Zeitschriftenverlag
  • 1942: Pension Almenrausch. Berlin: P. J. Oestergaard
  • 1943: Korbinian Lang. Ein Bauernroman aus Altbayern. München: Knorr & Hirth[4]
  • 1944: Haus in der Sonne. Berlin: Volksverband der Bücherfreunde/Wegweiser Verlag.
  • 1944: Die Tat von gestern. Berlin: Aufwärts-Verlag
  • 1945: Die Insel des grünen Gottes. Berlin: Aufwärts-Verlag (als Rudolf D. Arlen)
  • 1952: Tage mit Christine. Regensburg: Josef Habbel
  • 1953: Der Jäger und das Vreneli. München: Baur Verlag
  • 1955: Ungewollte Hochzeitsreise. München: Bong Verlag
  • 1955: Das Schloss an der Grenze. München: Manz Verlag
  • 1958: Die salzburgische Erbschaft. Gütersloh: Bertelsmann
  • 1963: Die Base aus Zürich. Rosenheim: Meister Verlag.
  • 1963: Unkraut in Gottes Acker. Rosenheim: Meister Verlag.
  • 1964: Die Stimme, die niemals schweigt. Rosenheim: Meister Verlag.
  • 1964: Clarissa. Rosenheim: Meister Verlag.
  • 1965: Der lockende Berg. Rosenheim: Meister Verlag.
  • 1967: Wie ein Tag im Sommer. Rastatt: Pabel Verlag.
  • 1967: Chiemgau, Land der Berge und der Seen. Freilassing: Pannonia-Verlag.
  • 1971: Bayerischer Lebensbaum. Grafenau: Morsak ISBN 3-87553-017-9

Literatur

  • Josef Steinbichler: Rudolf Anderl und die »Altbayerische Heimatpost«, In: Das Mühlrad. Beiträge zur Geschichte des Inn- und Isengaus. Mühldorf 2004. S. 133–140

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/480374
  2. Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken. Das völkische Erwachen in Neustadt a. d. Aisch 1922–1933 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Hrsg. vom Geschichts- und Heimatverein Neustadt a. d. Aisch e. V., Sonderband 4). Schmidt, Neustadt an der Aisch 2016, 3., erweiterte Auflage ebenda 2016, S. 171.
  3. Ein Amerikaner in Salzburg. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 17. Mai 2013.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
  4. Rudolf Anderl: Korbinian Lang: Ein Bauernroman aus Altbayern. Knorr & Hirth, München, 1943, abgerufen am 23. Juli 2018 (wiedergegeben auf lesekost.de).
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