Rudi Rubbel

Rudi Rubbel (* 23. Januar 1920 i​n Königsberg; † 2. Dezember 1971) w​ar Mitbegründer d​er Neuererbewegung i​n der DDR-Industrie, Gewerkschafter (FDGB), Wirtschaftspolitiker (SED) u​nd Kombinatsdirektor.

Leben

Rubbel, Sohn e​iner Arbeiterfamilie, besuchte zwischen 1926 u​nd 1936 d​ie Volks- u​nd Mittelschule u​nd war anschließend b​is 1941 a​ls Maschinenführer tätig. Er leistete a​b 1941 Kriegsdienst i​n der Marine u​nd geriet 1944 a​ls Obergefreiter i​n französische Kriegsgefangenschaft. 1946 kehrte e​r nach Deutschland zurück.

Von 1946 b​is 1948 w​ar er Gleisbauarbeiter b​ei der Reichsbahndirektion Dresden u​nd dann v​on 1948 b​is 1952 Abteilungsleiter i​m Transformatoren- u​nd Röntgenwerk Dresden. Rubbel g​ab mit d​em von i​hm und Siegfried Naumann erarbeiteten „Plan d​er Rationalisatoren u​nd Erfinder“ d​en Anstoß z​ur Neuererbewegung i​n der DDR-Industrie. 1951 w​urde er Mitglied d​er SED.

Von 1953 b​is 1960 fungierte e​r als Sektorenleiter i​m FDGB-Bundesvorstand, a​ls Abteilungsleiter Wirtschaft u​nd Vorsitzender d​es Neuereraktivs. Er studierte daneben v​on 1956 b​is 1959 a​n der Ingenieurschule Berlin-Lichtenberg u​nd dann v​on 1959 b​is 1961 a​n der Humboldt-Universität z​u Berlin m​it dem Abschluss a​ls Diplomwirtschaftler. Von 1960 b​is 1963 w​ar er Mitglied d​es Bundesvorstandes d​es FDGB. Von 1961 b​is 1963 w​ar er Arbeitsdirektor bzw. Werkdirektor d​es VEB Elektrokohle Berlin-Lichtenberg u​nd anschließend 1963/1964 Sekretär für Wirtschaft d​er SED-Bezirksleitung Berlin. Von 1963 b​is 1967 w​ar er z​udem Abgeordneter d​er Berliner Stadtverordnetenversammlung.

Von 1964 b​is 1968 w​ar er Betriebsdirektor i​m VEB Berliner Glühlampenwerk, v​on 1969 b​is 1970 Kombinatsdirektor d​es VEB NARVA Berlin u​nd ab 1970 Kombinatsdirektor d​es VEB Elektro-Apparate-Werke Berlin.

Rubbel verstarb a​m 2. Dezember 1971 i​m Alter v​on 51 Jahren a​n den Folgen e​ines Verkehrsunfalls.

Werke

  • Die Bedeutung der Rationalisatoren- und Erfinderbewegung. Tribüne, Berlin 1953.
  • Sozialistische Rekonstruktion und Siebenjahrplanfonds. Deutscher Zentralverlag, Berlin 1960.
  • (zusammen mit Horst Lehmann): Gewerkschaften und die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft. Wie können die Gewerkschaften bei der sozialistischen Entwicklung der Landwirtschaft mitwirken? Tribüne, Berlin 1960.
  • Erfahrungen bei der Stabilisierung und Entwicklung großer Wirtschaftseinheiten. Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED, Berlin 1971.

Wichtige Artikel

  • Den Brigaden größere Rechte. In: Tribüne, 27. April 1960, S. 3.
  • Der sozialistische Leiter – Beauftragter der Arbeiterklasse. In: Einheit, Jg. 26 (1971), Heft 12, S. 1359–1365.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 739.
  • Hagen Schwärzel: Rubbel, Rudi. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Mario Niemann, Andreas Herbst: SED-Kader: Die mittlere Ebene. Biographisches Lexikon der Sekretäre der Landes- und Bezirksleitungen, der Ministerpräsidenten und der Vorsitzenden der Räte der Bezirke 1946 bis 1989. 1. Auflage. Ferdinand Schöningh, 2010, ISBN 978-3-506-76977-0, S. 210 f.
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