Rosemarie Köhn
Rosemarie Köhn (* 20. Oktober 1939 in Rathenow) ist eine norwegische evangelisch-lutherische Theologin und emeritierte Bischöfin.
Köhn, die einen deutschen Vater und eine norwegische Mutter hatte, lebt seit 1946 in Norwegen. Sie studierte an der Universität Oslo und schloss 1966 ihr Studium mit dem Kandidatenexamen ab. Anschließend arbeitete sie an der Universität, zuerst als Hebräischlehrerin und Assistentin, dann als Stipendiatin, ab 1976 als Lektorin. Von 1989 bis 1993 war sie Rektorin des Praktisch-Theologischen Seminars. 1969 wurde sie als eine der ersten Pfarrerinnen in Norwegen ordiniert.
1993 wurde Köhn von der königlichen Regierung zur Bischöfin des Bistums Hamar in der norwegischen Staatskirche, nachdem sie in der vorausgehenden konsultativen Abstimmung im Bistumsrat auf Platz drei der Terna gelandet war. Bei ihrer Einführung am 20. Mai 1993 war sie die erste Bischöfin in Norwegen und (nach Maria Jepsen und April Ulring Larson) die dritte lutherische Bischöfin weltweit. 2006 gab sie ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen auf.
Köhn gehörte zu den ersten Bischöfen der Norwegischen Kirche, die offen lebende Homosexuelle ordinierten.
2004 wurde sie von König Harald als Komtur in den Sankt-Olav-Orden aufgenommen.
Seit dem 28. April 2021 ist sie Ehrenbürgerin ihrer Geburtsstadt Rathenow.[1]
Schriften (Auswahl)
- Hebraisk grammatikk. Universitetsforlaget, Oslo 1971 (und weitere Auflagen).
- Håpstreet – Roses bok. Pax, Oslo 2002.
- Gode Gud? Gudsforgiftning og gudsbilder. Pax, Oslo 2003.
- Mellom en prest og en klovn. Gode ord til livet. Juritzen, Oslo 2008.
Literatur
- Gry Espedal: Rose. En biografi om Rosemarie Köhn. Gyldendal, Oslo 2007, ISBN 978-82-05-37326-6.
- Noen må gå foran-. Festskrift til Rosemarie Köhn. Pax, Oslo 2006.
Weblinks
- Terje I. Wølner-Hanssen: 10 Jahre in Hamar – Bischöfin Rosemarie Köhn (PDF) (Memento vom 6. August 2018 im Internet Archive)
- Rosemarie Köhn im Norsk biografisk leksikon
- Artikel. In: Store norske leksikon (norwegisch)
Einzelnachweise
- Rathenow im Havelland macht frühere Bischöfin aus Norwegen zur Ehrenbürgerin. In: Märkische Oderzeitung. 30. April 2021, abgerufen am 1. Mai 2021.