Roki-Tunnel
Der Roki-Tunnel (russisch Ро́кский тонне́ль/Rokski tonnel; georgisch როკის გვირაბი/Rokis gwirabi, ossetisch: Ручъы тъунел) ist ein Straßentunnel durch den Hauptkamm des Großen Kaukasus.
Roki-Tunnel | ||||
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Südportal des Roki-Tunnels (2021) | ||||
Ort | Großer Kaukasus | |||
Länge | 3730 m | |||
Anzahl der Röhren | 1 | |||
Bau | ||||
Baubeginn | 1976 | |||
Fertigstellung | 1985 | |||
Lage | ||||
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Koordinaten | ||||
Nordportal Nordossetien-Alanien (Russland) | 42° 37′ 46″ N, 44° 5′ 29″ O | |||
Südportal Südossetien / Georgien | 42° 36′ 3″ N, 44° 6′ 54″ O |
Er wurde 1985 fertiggestellt und liegt auf 2000 m bis 2100 m Höhe und verbindet Nordossetien-Alanien in Russland mit Südossetien in Georgien.[1]
Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme war der Roki-Tunnel der längste Straßentunnel in der Sowjetunion. Er hat eine Länge von 3,73 Kilometern (nach anderen Quellen 3,66 Kilometer). Der Verkehr wird durch eine Röhre mit zwei Fahrspuren geführt. Der russische Tunnelausgang befindet sich in einer Höhe von rund 2000 m, der georgische bei etwa 2100 m. Der unterquerte Kaukasuskamm erreicht dort eine Höhe von 3100 m.
Der Tunnel ist ein Bestandteil der Transkaukasischen Fernstraße. Die südossetischen Behörden erheben für das Befahren des Tunnels eine Maut. Im Winter und Frühjahr kommt es immer wieder zu Lawinenabgängen und Erdrutschen, die die Tunnelausgänge versperren. 2002 errichtete Russland eine 1,6 Kilometer lange Konstruktion gegen Lawinen vor dem Tunnel.
Der Grenzübergang im Tunnel kann wegen des Südossetien-Konflikts von Georgien nicht überwacht werden und war zwischen 1992 und 2008 bei Schmugglern sehr beliebt. Im Kaukasuskrieg 2008 diente er den Russischen Streitkräften und paramilitärischen Einheiten als wichtigster Zugang nach Südossetien. Im Verlauf dieses Konfliktes erlitt das Bauwerk erhebliche Beschädigungen. Für eine grundhafte Instandsetzung blieb die Hauptröhre vom 24. April 2012 bis Anfang November 2014 geschlossen und der Verkehr verlief über den Servicetunnel. Die Reparaturarbeiten kosteten etwa 400 Millionen US-Dollar, in deren Verlauf auch der parallele Servicetunnel fertiggestellt werden konnte.[2][3]
Einzelnachweise
- Eintrag bei structurae.de
- Democracy & Freedom Watch: Roki tunnel to be closed the next three years. Meldung vom 18. April 2012 auf www.dfwatch.net (englisch)
- Democracy & Freedom Watch: Roki tunnel reopened. Meldung vom 10. November 2014 auf www.dfwatch.net (englisch), mit Abbildung eines Portals