Roja
Roja (dt.: Rojen, auch: Rohjen) ist ein Ort im Nordwesten Lettlands, an der Küste der Bucht von Riga gelegen, und bis 2021 Zentrum einer gleichnamigen Verwaltungseinheit, die dann im Bezirk Talsi aufging. Roja liegt an der Mündung des gleichnamigen Flusses Roja.
Roja | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Lettland | ||
Verwaltungsbezirk: | Bezirk Talsi | ||
Koordinaten: | 57° 30′ N, 22° 49′ O | ||
Einwohner: | 2.500 (3. Jun. 2015) | ||
Höhe: | 6 m | ||
Webseite: | www.roja.lv | ||
Geschichte
Der Ort wurde als „villa Roye“ erstmals 1387 schriftlich als Handelsplatz und Hafen des Bischofs von Riga erwähnt.[1]
Im Ersten Weltkrieg wurde Roja 1915 von deutschen Truppen besetzt. Sie ließen zur besseren Verkehrsanbindung des Hafens Roja eine Schmalspurbahn nach Stende bauen, wo diese auf die Bahnstrecke Ventspils – Jelgava traf.[1]
In den 1960er Jahren entstand eine Fischkonservenfabrik. Berühmt und begehrt sind „Rojas Delikatesse“, oft mit gehobeltem Knoblauch gewürzte, geräucherte Makrelen.
Von 2008 bis 2010 bestand eine Verwaltungseinheit mit dem benachbarten Mērsrags.
Hafen und Schifffahrt
Im 16. Jahrhundert war Roja einer der drei Häfen Kurlands, die Güter ins Ausland verkaufen durften. Von See her war Roja der Zugang zum zeitweise bedeutenden kurischen Handelsplatz Saßmacken.[2] Im 19. Jahrhundert war Roja ein Zentrum des Schiffbaus an der baltischen Ostseeküste. 1875 wurde eine Schifffahrtsschule gegründet.[1] Zudem wurde eine Linienverbindung per Dampfer nach Riga eingerichtet. Daraufhin entwickelte sich Roja zum (bescheidenen) Seebad.[1]
Literatur
- Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 515 f.
- Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
Weblinks
Fußnoten
- Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 516.
- Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 547.