Rohrwerk Maxhütte

Die Rohrwerk Maxhütte GmbH ist ein deutsches Unternehmen der Stahlindustrie, das vornehmlich nahtlose Stahlrohre für die Energiebranche herstellt. Es ist einer von nur vier deutschen Produzenten von nahtlosen Stahlrohren in Deutschland[2] und gehörte bis 2000 zur Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg.

Rohrwerk Maxhütte GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 1954
Sitz Sulzbach-Rosenberg,
Deutschland Deutschland
Leitung Thomas Forster
Mitarbeiterzahl 439 (2012)[1]
Umsatz 104,0 Mio. Euro (2012)[1]
Branche Metallverarbeitung
Website www.rohrwerk-maxhuette.de

Geschichte

Das Rohrwerk Maxhütte geht auf einen Aufsichtsratsbeschluss der zur Friedrich Flick-Gruppe gehörenden Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte mbH zurück, in dem der Bau eines Rohrwerks beschlossen wurde. Bereits 1954 wurde das Rohrwerk der Maxhütte gegründet.[3]

1959 stellte das Rohrwerk mit einem 16 Meter langen nahtlos hergestellten Rohr einen Weltrekord auf. 1972 gelang es erstmals, Wälzlagerrohren mit dem Stoßbankverfahren und anschließender Verformung im Streckreduzierwalzwerk herzustellen. Anfang der 1980er Jahre wurde ein Glühofen im Werk installiert. 1987 ging die Maxhütte erstmals Konkurs; 1990 entstanden so die Neue Maxhütte Stahlwerke GmbH (NMH) und die Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH, deren Anteilseigner die Montanunternehmen Thyssen, Krupp, Klöckner & Co und Mannesmann sowie der bayerische Staat waren.

1993 stieg der Freilassinger Bauunternehmer Max Aicher in das Unternehmen ein.

Bereits 1998 ging die Maxhütte zum zweiten Mal in Konkurs. Das Rohrwerk wurde vom Insolvenzverwalter durch eine übertragende Sanierung per Stichtag 1. Januar 2001 von der heutigen Max-Aicher-Unternehmensgruppe übernommen und so – im Gegensatz zum Stahlwerk Maxhütte, welches im Jahre 2002 den Betrieb einstellte – vor dem Betriebsende gerettet. 2003 wurde das Rohrwerk als eigenständiges Unternehmen unter dem heutigen Namen Rohrwerk Maxhütte GmbH ins Handelsregister eingetragen, während es zuvor ab 2000 als rechtlich unselbständige Zweigniederlassung geführt wurde.

Geschäftsführer des Rohrwerk Maxhütte waren Norbert Knorren (2001 bis 2004), Karl Reyzl (2001 bis 2012), Siegfried Gierl (2013 bis 2021), Harry Nimmerjahn (2013 bis 2021), Dirk Mahnke (2013 bis 2015), Stefan Weniger (2016) und Thomas Forster (2021 bis jetzt).

Ab der Übernahnme durch die Max-Aicher-Unternehmensgruppe wurden die Produktionsanlagen modernisiert und ausgebaut. So wurde im Jahr 2010 eine dritte Pilgermaschine angeschafft. Mit Kauf und Einbau summierte sich diese Investition auf über drei Millionen Euro. Am 6. Juli 2015 verließ überraschend Dirk Mahnke, Vorsitzender der Geschäftsführung, das Unternehmen. Er war seit August 2013 im Unternehmen. Für ihn kam kurz darauf Geschäftsführer Stefan Weniger als (vorübergehender) Restrukturierungsgeschäftsführer. Betriebsratsvorsitzender Karl-Heinz König bedauerte den Verlust von Mahnke und forderte in diesem Zusammenhang vom Firmeneigner Aicher neue Investitionen für das Rohrwerk. Er sprach von Versäumnissen seitens der Eigentümerfamilie Aicher, denn „mit Verzicht ist das Werk nicht zu retten“. Im Januar 2016 informierte der Betriebsratsvorsitzende die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) über den bevorstehenden Arbeitsplatzabbau beim Rohrwerk.

Im Juni 2021 erwarb Callista Private Equity das Rohrwerk.[4]

Am 3. Dezember 2021 hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag (Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung) beim Insolvenzgericht Amberg gestellt. Der Amberger Rechtsanwalt Dr. Harald Schwartz ist zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden; die Eigenverwaltung wird durchgeführt von der Geschäftsführung und begleitet von der Stuttgarter Rechtsanwaltskanzlei Grub Brugger.[5] Ursache für die Insolvenz waren Lieferengpässe des Vormaterials, die zu Produktionsstillständen und einem Umsatzeinbruch führten.[6]

Produkte

Durch Warmrohrfertigung und Kaltrohrerzeugung stellt das Rohrwerk nahtlose Stahlrohre für verschiedene Einsatzgebiete her. Die Hauptprodukte sind Kesselrohre, Siederohre und Gewinderohre, Luppenrohre und Wälzlagerrohre. Auch Maschinenbau- und Drehteilrohre sowie Rohre für den Transport von Wasser und Flüssigkeiten werden produziert.

Einzelnachweise

  1. Bundesanzeiger: Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012
  2. IHK Regensburg: Qualitätsprodukte statt Massenware@1@2Vorlage:Toter Link/www.ihk-regensburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Rohrwerk Maxhütte: Imagebroschüre (Memento des Originals vom 16. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rohrwerk-maxhuette.de (PDF; 3,6 MB).
  4. Sven Majunke: Callista Private Equity erwirbt Rohrwerk Maxhütte GmbH. In: Transaktionen › Market News. 1. Juni 2021. Auf Deal-Advisors.com, abgerufen am 7. September 2021.
  5. Webseite der Rohrwerk Maxhütte GmbH, News, 7. Dezember 2021
  6. Rudolf Heinz: Rohwerk Maxhütte hat Insolvenz angemeldet. In: Bayerischer Rundfunk BR24, 7. Dezember 2021

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